Warten
auf den Heiland
Dass dem Weihnachtsfest vier Wochen Vorbereitungszeit vorausgehen und
das Geburtsfest Christi nicht als Einzelfest für sich gefeiert wird,
unterstreicht die Wichtigkeit, die die Christen der Ankunft Jesu auf
der Erde beimessen. Die Adventszeit soll als eine Zeit der Stille der
Besinnung dienen, in der man seine religiösen Hoffnungen und
Sehnsüchte auf die Ankunft des Messias ausrichtet.
Am besten bringt der Brauch des Adventkranzes die Erwartungshaltung
der Christen zum Ausdruck. Jesus von Nazareth hat sich im
Johannesevangelium selbst als „Licht der Welt“ bezeichnet, und
das Kerzenlicht steht dementsprechend als symbolisches Zeichen für
Christus. Je mehr Kerzen brennen, desto näher rückt die Ankunft des
Heilandes. Und die Vorfreude wird größer, je heller der Kranz
erstrahlt.
Der Adventkranz entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
im protestantischen Norddeutschland. Sein Erfinder ist der
evangelische Theologe und Sozialpädagoge Johann Hinrich Wichern
(1808-1881). Er leitete in Hamburg das von ihm 1833 gegründete
'Rauhe Haus', eine Erziehungsanstalt für kriminelle und sozial
gefährdete Kinder und Jugendliche aus den Elendsvierteln. Wichern
legte nicht nur Wert auf Ausbildung, sondern auch auf religiöse
Erziehung. Deshalb ließ er im Jahre 1839 im Betsaal aus einem alten
Wagenrad einen hölzernen Leuchter mit 23 Kerzen - 19 kleine rote für
die Werktage, 4 dicke weiße für die Sonntage - aufhängen. Er
wollte seinen Schützlingen anschaulich vor Augen führen, wie die
Ankunft Jesu Christi die Welt verändert. In der hereinbrechenden
Dämmerung erlebten die Kinder Abend für Abend mit, wie die
Finsternis durch täglich mehr brennende Kerzen zurückgedrängt
wurde. Durch dieses Miterleben begriffen sie den Sinn von Weihnachten
deutlicher, als wenn sie allein Predigten zugehört hätten. Denn so
wie das Licht über die Dunkelheit siegt, so siegt Jesus über die
Hoffnungslosigkeit.
Für Wichern stellte der Adventkranz ein rein christliches Symbol
dar. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ein so frommer Mann wie
er, der der pietistischen Bewegung nahestand, mit der Kranzform ein
uraltes heidnisches Symbol übernommen hat, weil dem Kreis eine ganz
starke Kraft innewohne. Viel naheliegender ist dagegen, dass sich
Wichern die in wohlhabenden Haushalten in Gebrauch befindlichen, mit
Kerzen bestückten Kronleuchter als Vorbild nahm.
Den Kerzen wies Wichern durch
die biblische Symbolik eine christliche Bedeutung zu:. er sah in der „Lichtkrone“ die Krone Christi.
Als der Adventkranz Einzug in die evangelischen Kirchen hielt, ließ
man die 19 Kerzen für die Werktage weg, weil ja nur an den Sonntagen
Gottesdienste gefeiert wurden, und man deshalb nur vier Kerzen
brauchte.
Einige Jahre später begannen Leute, um den schmucklosen wagenradgroßen
Holzkranz Tannenzweige zu winden. Angeregt dazu wurden sie durch den
Brauch, die Wände in den Wohnungen mit grünem Reisig zu schmücken.
So wie man in der warmen Jahreszeit die Zimmer mit Blumen hübsch
gestaltete, hatte man auch in den kalten Monaten den Wunsch, die
Natur herein zu holen. Im Winter wächst nun einmal in unseren
Breiten in der Natur nichts Buntes, nur die Nadelbäume bleiben
unverändert grün.
grünen Kranz entweder rote oder violette
Bänder und verzierte ihn mit Nüssen und Äpfeln, die
man in der kalten Jahreszeit in den Kellern und Vorratskammern zur Verfügung hatte.
Advent wird seit dem 6.Jh. gefeiert. In unserer Zeit gilt der Advent
nur noch als hektische, konsumorientierte Vorbereitungszeit auf ein
prächtiges Weihnachtsfest. Jesus kommt irgendwie nicht mehr vor. Wir
sollten das ändern, und Jesus Christus wieder die Bedeutung in
unserem Leben einräumen, die ihm gebührt: er ist das Fundament, auf
das wir unser Leben aufbauen und es bewältigen können. Seine Liebe ist
unsere Hoffnung.
ich finde es sehr gut beschrieben und sehr interessant :) ich wusste davon zwar schon was, aber ich lese es immer wieder gerne!
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