Samstag, 2. Februar 2019


Lebensziele – Lebensgestaltung


Ein Kind wird geboren, begleitet von großen Hoffnungen und Erwartungen auf ein glückliches Leben. Noch dauert es viele Jahre, bis der neue Erdenbürger selbst über sich entscheiden kann, doch der Tag wird kommen, an dem er selbst Verantwortung für seinen Lebensweg übernimmt.

Doch bereits als Jugendlicher und noch nicht volljährig muss sich das Kind folgende Fragen stellen: Was will ich aus meinem Leben machen? Welches sind die Ziele meines Lebens? Denn bereits im jugendlichen Alter stellt ein Kind die Weichen für seine Zukunft durch die Wahl der Schule, die im Hinblick auf die Berufslaufbahn erfolgt. Beeinflusst wird diese Entscheidung wesentlich davon, was jemand in seinem Leben erreichen will.

Lebensziele betreffen grundlegende Entscheidungen über den ganzen Lebensweg, den ein Mensch vor sich hat. Diese kann er treffen, weil Gott den Menschen den freien Willen geschenkt hat. Diese Gabe, die die Tiere nicht mitbekommen haben, hat auch eine Kehrseite. Denn damit verbunden ist auch die Verantwortung für das eigene Handeln. Auf der einen Seite können die Menschen ihr Leben nach eigenem Gutdünken gestalten, auf der anderen Seite aber müssen sie Rechenschaft ablegen für Fehlentscheidungen. 


In der Sündenfallgeschichte wird das Dilemma bildlich dargestellt. Das erste Menschenpaar hat den ganzen Überfluss in einem üppigen Paradies zur Verfügung bekommen, aber mit einer kleinen Einschränkung: „Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.“ (1 Mose 2,16.17) Doch obwohl Adam und Eva über die Konsequenzen ihres Ungehorsams informiert waren, konnten sie letztlich nicht widerstehen und pflückten die verbotene Frucht. Die Auswirkungen sind bekannt.


Die Sündenfallgeschichte führt uns vor Augen, dass es nicht uneingeschränkt möglich ist, den freien Willen umzusetzen. Ein persönliches Lebensziel wird mit den objektiven Möglichkeiten der Verwirklichung konfrontiert. Ein Mensch wird also immer wieder an die Grenzen des Machbaren stoßen. Entscheidend wird sein, wie er damit umgeht, wenn sich seine Pläne nicht verwirklichen lassen. Wird er ein Scheitern seiner Lebensziele als persönliches Versagen einstufen, das seinen „Wert“ als Mensch mindert?

Für Christen stellt sich diese Frage nicht, denn nach dem Evangelium misst sich der Wert eines Menschen nicht an seinen äußerlichen Erfolgen: „Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.“ (Römerbrief 2,11) predigte der Apostel Paulus in der Mission. Gott beurteilt uns Menschen nicht danach, ob wir erfolgreich sind. Seine Liebe gilt jedem und fängt uns auf, wenn es im Leben nicht klappt und düster wird. Und das ist oft genug der Fall. Aber vor Gott müssen wir uns nicht mit Höchstleistungen beweisen: „So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“ (Römerbrief 9,16) Es genügt ihm, wenn wir an ihn glauben und uns bemühen, nach dem Evangelium zu leben. Christen verbringen ihr Leben in der Gewissheit, in der Geborgenheit Gottes sicher aufgehoben zu sein. Und deshalb hat jeder gewonnen, der an Jesus Christus glaubt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaustoßen.“ (Johannes 6,37b)

Egal, welches berufliche und private Ziel ein Christ erreichen will, entscheidend für sein erfülltes Leben ist allein, dass es ein Lebensweg mit Jesus ist. Der Messias ist das Fundament für alle Getauften. Der christliche Glaube ist das Haus, das auf einen Fels gebaut ist: „Als nun Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf Fels gegründet.“ (Matthäus 7,25)

Der Apostel Paulus hatte ursprünglich ganz andere Lebenspläne, als Jesus ihn auf der Straße nach Damaskus in die Nachfolge rief. Doch er fand im Evangelium sein Lebensglück und schrieb begeistert: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich liebt und sich selbst auch für mich hingegeben hat.“ (Galaterbrief 2,20) Und das ist die Botschaft, die der Apostel Paulus an uns richtet: wer auf Jesus Christus vertraut, kann im Leben nicht scheitern.

1 Kommentar:

  1. Ein wunderschön geschriebender Beitrag! Es erinnert, was wir gewonnen haben durch den Glauben an Jesus :) sehr schön!

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