Dienstag, 3. Februar 2015


Jesus und das Gleichnis von der Perle


Wiederum gleicht das Himmelreich 
einem Kaufmann, der gute Perlen suchte; 
als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte,
und kaufte sie.“ (Matthäus 13,45.46)

Im Zentrum der Botschaft Jesu, die er den Menschen verkündet, steht das Reich Gottes als Hoffnung der Welt. Durch den Sündenfall von Adam und Eva im Paradies sind Gott und die Welt auseinandergefallen, lehrt das Alte Testament. Trotzdem liebt Gott seine Schöpfung und hat die Menschen nicht aufgegeben. Er will, dass sie wieder zurück ins Paradies kommen.

Davon spricht Jesus in seinen Predigten. 
Aber er hält nichts von langen, theoretischen Abhandlungen. Zu Recht findet er, dass sie langweilig sind und ihm die Zuhörer in Scharen davon laufen würden. Deshalb schmückt er seine Reden über das Reich Gottes mit Beispielen aus, die er der Lebens- und Arbeitswelt seiner Anhänger entnimmt. Die Gleichnisse, die Jesus erzählt, führen uns hinein in den Alltag des ersten nachchristlichen Jahrhunderts.
Hauptsächlich hören ihm Menschen zu, die als Bauern, Handwerker, Fischer, Händler und Hausfrauen arbeiten. Manchmal suchen ihn auch theologisch geschulte Männer auf, die aber spezielle Fragen an Jesus haben und mit ihm diskutieren. Das ist aber eher die Ausnahme. Meistens folgt ihm eine große Menschenmenge, die seinen Predigten begeistert zuhört.

In der vorliegenden Geschichte verweist Jesus auf einen Kaufmann, der stets auf der Suche nach guten Perlen ist und hofft, immer schönere und seltenere Exemplare zu finden. Bis er eines Tages diejenige entdeckt, die unübertreffbar kostbar ist. Aber der Kaufmann kann sie sich nur leisten, wenn er seine bisher angesammelten Perlen verkauft. Für ihn steht fest: dieses einzigartige Schmuckstück ist es wert, auf all die anderen zu verzichten. Er hat sein Lebensziel erreicht!


Der Kaufmann steht symbolisch für uns Menschen, die wir auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind. Wir probieren vieles aus, manches gelingt, manches erfüllt sich nicht. Dann wiederum eröffnen sich neue interessante Perspektiven, und wir lassen uns auf Abenteuer ein. Gerade in unserer westlichen Welt bieten sich viele Entfaltungsmöglichkeiten in Beruf und Freizeit. Wir leben in einer Gesellschaft, die Individualität hoch hält, und Männer wie Frauen, Alte wie Junge dürfen frei wählen, nach welchen Kriterien sie ihre Lebensziele gestalten wollen. Die Angebote für Glück und Zufriedenheit sind unübersehbar, der Jahrmarkt der Sinnfindung reichhaltig.
Wie finde ich mich in dieser Welt der Vielfalt zurecht?
Das Gleichnis vom Himmelreich, das Jesus damals erzählte, weist uns auch heute noch den Weg zu einem erfüllten Leben, denn das Ziel ist die Rückkehr ins Reich Gottes. Aber dieser Weg ist nicht glatt und gerade, sondern meist steinig und kurvenreich und verlangt Verzicht.
Der Kaufmann muss seine vielen schönen Perlen verkaufen, um sich diese eine, in deren Besitz er die Erfüllung seines Lebenstraumes sieht, leisten zu können. Er zeigt damit, dass ein großes Ziel auch seinen Preis hat: eine Neuordnung der Prioritäten im Leben ist unausweichlich. Denn nicht alle unsere Gewohnheiten sind in Einklang zu bringen mit dem Streben nach dem Himmelreich - und nicht alle geben wir leicht auf.
Und es ist ein zukünftiger Gewinn, weil der Mensch, der nach dem Reich Gottes strebt, für die Hoffnung lebt, eines Tages in das Paradies einzugehen und das ewige Leben zu erlangen.

Aber wie finde ich die kostbare Perle, die alle anderen ersetzt? Wie erfahre ich, dass das Reich Gottes meine Zukunft ist?
Die Antwort auf diese Fragen steht im Neuen Testament, das von Jesus Christus und seiner frohen Botschaft lehrt. Ich brauche nur in der Bibel zu lesen. 


1 Kommentar:

  1. wahnsinnig interessant! so etwas regt auch sehr zum nachdenken an!
    ich finde gerade soclhe Fragen beschäftigen die Menschen, weil man eben schwer erkennen kann, was der Sinn des Lebens ist.
    Vielleicht kann man die Stelle nach dem Sinn des Lebens in der Bibel erläutern.

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