Sonntag, 20. März 2016


Aufbruch in ein neues Leben

Wenn in Mitteleuropa nach dem dunklen, kalten Winter die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, erwecken sie die Natur zu neuem Leben. Bäume und Sträucher in ihrer weißen und rosa Blütenpracht, das kräftige Gelb der Primeln und das satte Violett der Veilchen bringen die bunten Farben in das Leben der Menschen zurück und sorgen für freudige Stimmung. Der Neuanfang in der Natur nach einer Phase der Finsternis wirkt ansteckend auf die Leute und motiviert sie zu neuem Tatendrang. Es herrscht allgemeine Aufbruchstimmung.

Die ersten blühenden Frühlingsboten sind die silbrig-grauen Palmkätzchen an den Zweigen der Weidenbäume. Ihr Name erinnert an eine andere Art von Palmen, die mit der Passionszeit untrennbar verbunden sind. 

Palmenzweige sind das Symbol für den Einzug Jesu in Jerusalem, mit dem der Wanderprediger aus Galiläa seinen Leidensweg begann. Nach ihnen ist der Sonntag benannt, mit dem die Karwoche beginnt: der Palmsonntag leitet die Erinnerung an das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus ein.

Alle vier Evangelien stimmen darin überein, dass Jesus im Frühlingsmonat Nisan (ungefähr Mitte März bis April) gestorben und auferstanden ist. Als Osterdatum wurde im Jahre 325 auf dem Konzil von Nicäa der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling festgelegt. Nach dem Datum des Osterfestes richten sich die anderen beweglichen Feiertage im Kirchenjahr.

Vor dem neuen Leben kommt der Tod. So wie vor dem Frühling der Winter kommt, in dem die Natur ruht und Blumen, Gräser und Blätter abgestorben sind. Aber wenn die Sonnenstrahlen wieder stärker werden und durch ihre Wärme und Helligkeit die Pflanzen zum neuen Leben erwecken, wird die dunkle, kahle Zeit überwunden. 
 
So ergeht es auch den Menschen, lautet die Osterbotschaft. Jesus Christus hat uns durch seine Auferstehung am dritten Tag nach seiner Kreuzigung bewiesen, dass der Tod kein endgültiges Schicksal, sondern nur eine Durchgangsstation ist: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“ (1 Korinther 15,20) verkündete der Apostel Paulus und bekräftigte die Hoffnung für alle Menschen am Ende der Zeit: „Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm einherführen.“ (1 Thessalonicher 4,14)

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