Aufbruch
in ein neues Leben
Wenn
in Mitteleuropa nach dem dunklen, kalten Winter die ersten wärmenden
Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, erwecken sie die Natur zu neuem
Leben. Bäume und Sträucher in ihrer weißen und rosa Blütenpracht,
das kräftige Gelb der Primeln und das satte Violett der Veilchen
bringen die bunten Farben in das Leben der Menschen zurück und
sorgen für freudige Stimmung. Der Neuanfang in der Natur nach einer
Phase der Finsternis wirkt ansteckend auf die Leute und motiviert sie
zu neuem Tatendrang. Es herrscht allgemeine Aufbruchstimmung.
Die
ersten blühenden Frühlingsboten sind die silbrig-grauen
Palmkätzchen an den Zweigen der Weidenbäume. Ihr Name erinnert an
eine andere Art von Palmen, die mit der Passionszeit untrennbar
verbunden sind.
Palmenzweige sind das Symbol für den Einzug Jesu in
Jerusalem, mit dem der Wanderprediger aus Galiläa seinen Leidensweg
begann. Nach ihnen ist der Sonntag benannt, mit dem die Karwoche
beginnt: der Palmsonntag leitet die Erinnerung an das Leiden
und Sterben unseres Herrn Jesus Christus ein.
Alle
vier Evangelien stimmen darin überein, dass Jesus im Frühlingsmonat
Nisan (ungefähr Mitte März bis April) gestorben und auferstanden
ist. Als Osterdatum wurde im
Jahre 325 auf dem Konzil von Nicäa der erste Sonntag nach dem ersten
Vollmond im Frühling festgelegt. Nach dem Datum des Osterfestes richten sich die anderen
beweglichen Feiertage im Kirchenjahr.
Vor
dem neuen Leben kommt der Tod. So wie vor dem Frühling der Winter
kommt, in dem die Natur ruht und Blumen, Gräser und Blätter
abgestorben sind. Aber wenn die Sonnenstrahlen wieder stärker werden
und durch ihre Wärme und Helligkeit die Pflanzen zum neuen Leben
erwecken, wird die dunkle, kahle Zeit überwunden.
So
ergeht es auch den Menschen, lautet die Osterbotschaft. Jesus
Christus hat uns durch seine Auferstehung am dritten Tag nach seiner
Kreuzigung bewiesen, dass der Tod kein endgültiges Schicksal,
sondern nur eine Durchgangsstation ist: „Nun
aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter
denen, die entschlafen sind.“
(1
Korinther 15,20)
verkündete der Apostel Paulus und bekräftigte die Hoffnung für
alle Menschen am Ende der Zeit: „Denn
wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird
Gott auch die, die entschlafen sind, durch Jesus mit ihm
einherführen.“
(1
Thessalonicher 4,14)
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