Biblischer Auftrag zum Umgang mit der Schöpfung
Der
Klimawandel und seine dramatischen Folgen für unsere Erde sind in
aller Munde. Immer deutlicher bekommen wir Menschen die negativen
Auswirkungen zu spüren. Naturkatastrophen wie sintflutartige
Überschwemmungen und Tornados suchen Landstriche heim, die bisher
davon verschont geblieben sind. Durch das Abschmelzen der Pole steigt
der Meeresspiegel an und verschlingt immer mehr Inseln. Der
Lebensraum für Mensch und Tier wird kleiner und ebenso die
Naturgebiete, die für gesunde Luft zum Atmen und zur
Nahrungsbeschaffung sorgen.
Die
Bewahrung einer Schöpfung, die uns ernährt und das Überleben
sichert, ist zum Inbegriff menschlicher Verantwortung in einer Zeit
akuter ökologischer Gefahren geworden. Sie stellt eine grundlegende
ethischen Forderung dar.
Aber
erschreckenderweise ist es nur eine Minderheit, die bereit ist, für die Rettung
der Erde wirtschaftliche Einschränkungen zu
akzeptieren. Die meisten von den politisch Verantwortlichen
(sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern)
wollen zuerst wirtschaftlichen Aufschwung mit Luxus für einige
Eliten und dann Tier- und Umweltschutz – wenn es bequem machbar
ist.
Einst
beauftragte Gott der Schöpfer die ersten Menschen damit, sich um die
neugeschaffene Erde gewissenhaft zu kümmern. Die entscheidende
Bibelstelle findet sich im 1. Buch Mose: „Und
Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden,
dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1
Mose 2,15) Demnach geschieht die Erhaltung des menschlichen
Lebensraumes sowohl durch die Pflege wie durch die kulturelle
Bearbeitung der uns anvertrauten Natur.
1 Mose
2,15 spricht nicht vom Schutz einer unbelassenen Natur. Die genannte
Bibelstelle schildert nicht die Wildnis einer unberührten
Landschaft, sondern spricht von einem „Garten“, d.h. von einer
kultivierten bzw. kultivierbaren Natur. D.h., dass wir Menschen die
von Gott geschaffene Erde für unsere Zwecke nützen dürfen. Die
grundlegende Frage ist jedoch, wie wir das tun, in welcher Form der
Mensch in die ihm vorgegebene Natur eingreift.
Mit
den naturzerstörerischen Folgen der neuzeitlichen Technik bricht nun
die brisante Frage auf, ob der Mensch die Schöpfung Gottes, wenn
schon nicht hervorbringen, so doch zerstören kann. Rein theoretisch
ja, denn Klimakollaps und Atomkrieg sind in den Bereich des Möglichen
gerückt.
Der
Lehre der Bibel nach nein, denn sowohl nach Altem als auch nach Neuem
Testament behält sich Gott den Zeitpunkt des Weltuntergangs vor, er
braucht dazu keinen Anlass. Wiederholt wird in den Büchern der
Heiligen Schrift davor gewarnt, dass wir den Zeitpunkt für das Ende
nicht kennen. Das bedeutet aber, dass wir uns, obwohl das Ende
unweigerlich kommen wird, bis dahin dem göttlichen Schöpfungsauftrag
gemäß den aktuellen Problemen unserer diesseitigen Welt zuwenden
müssen.
Wenn
der Mensch nach dem Ratschluss Gottes zwar nicht den Weltuntergang
auslösen kann, so vermag er aber sehr wohl das Massensterben von
Mitmenschen und Tieren zu verursachen. Die Zerstörung der natürlichen
Ressourcen führt bereits jetzt zu Hungersnöten in vielen Teilen der
Welt. Menschen, die das Pech haben in versandeten Gegenden mit
ausgetrockneten Flüssen zu leben oder deren Inseln im Ozean
versinken, haben keine Überlebenschance. Und mit jeder
ausgestorbenen Tierart geht das Gleichgewicht der Natur ein weiteres
Stück verloren und verschärft die Ernährungslage.
Durch
die Überlebenskrise der Menschheit hat die Forderung Jesu nach der
Verantwortung dem Nächsten gegenüber nochmals an Bedeutung
gewonnen. Überbevölkerung, Ausbeutung von Rohstoffen und verarmten
Menschen sowie Ausrottung von ganzen Tierarten stellen neu die Frage,
ob die Bibel mit folgendem Vers „Seid
fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch
untertan!“ (1 Mose
1,28) wirklich gemeint hat, dass wir die Erde ruinieren oder
zumindest so umgestalten dürfen, dass wenige Privilegierte auf
Kosten des großen Rests der Menschheit im Überfluss leben können.
Die
Antwort, die Jesus uns im Evangelium gibt, ist ein klarer Auftrag an
uns Christen, dieses Treiben nicht mitzumachen. Er fordert die
bedingungslose Nächstenliebe ein und die Absage an den
ausbeuterischen Reichtum: „Seht zu und
hütet euch vor aller Habgier, denn niemand lebt davon, dass er viele
Güter hat.“ (Lukas
12,15) Was Jesus damit meint, konkretisiert er in der Antwort
an den reichen Jüngling, der dem Messias zwar nachfolgen, aber
weiterhin seinen Reichtum genießen will. Das geht nicht, sagt Jesus,
weil übermäßiger Luxus auf der einen Seite Armut und Entbehrung
auf der anderen Seite bedeutet und damit das Gebot der Nächstenliebe
verletzt. Und so eine egoistische Haltung hat Konsequenzen im
Jenseits: „Es ist leichter, dass ein Kamel
durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes
komme.“ (Matthäus
19,24) Jesus warnt, dass niemand zwei Herren dienen kann: „Ihr
könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“(Matthäus
6,24b)
Wo
liegen unsere Prioritäten, wem dienen wir Christen?
was genau ist mit mammon gemeint?
AntwortenLöschenich sehe das genauso, es ist wichtig, dass wir uns um die Wlet kümmern, nicht ausbeuten. Wir sehen ja, dass es uns genauso schadet, und dass wir nicht alles mit der technik wett machen können!