Sonntag, 25. Juni 2017




Der Fischzug des Simon Petrus




Jesus verließ eines Tages seinen Heimatort Nazareth, um öffentlich das Wort Gottes zu predigen. Nachdem er sich am Jordan von Johannes dem Täufer hatte taufen lassen, kehrte er nach Galiläa zurück und begann seine Mission als Messias „und die Kunde von ihm erscholl durch alle umliegenden Orte.“ (Lukas 4,14).

Weil er in Nazareth keinen Erfolg hatte, wandte Jesus seine Schritte in Richtung See Genezareth, dem wirtschaftlichen Zentrum Galiläas. Noch wanderte er allein über die staubige Landstraße, denn er hatte noch keine Jünger an seiner Seite. Und so gelangte Jesus nach Kapernaum, einem der großen Orte am Seeufer. 

Die Haupteinnahmequelle der Bewohner waren Fischfang und Handel. Durch den regen Personenverkehr hatten sie bereits von Jesus gehört. Und als sie ihn nun am Wasser stehend erkannten, versammelten sie sich erwartungsvoll um ihn. Jesus enttäuschte die Leute nicht und hielt eine kraftvolle Rede über das Reich Gottes.

Am Ufer waren leere Boote verankert. Eines davon besaß Simon, der dem Messias eben auch begeistert zugehört hatte. „Und als Jesus aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist und wirf deine Netze zum Fang aus!“ (Lukas 5,4) Der Fischer reagierte zuerst erstaunt über diesen Wunsch, denn jeder wusste doch, dass man bei Tageslicht keine Fische fangen kann. Und an diesem Tag sicher gar nicht, weil sie bereits in der Nacht mit leeren Booten zurückgekehrt waren. Aber dann besann sich Simon und bedachte, dass es doch der Messias ist, der dies von ihm verlangte, und vertraute ihm: „Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen!“ (Lukas 5,5) Das Vertrauen, das Simon in den Messias gesetzt hatte, machte sich bezahlt: „Und als er das tat, fing er eine große Menge Fische, und die Netze begannen zu reißen.“ (Lukas 5,6) Und als Jesus ihn und seine Gefährten Jakobus und Johannes danach aufforderte, sich ihm anzuschließen, taten sie es ohne zu zögern.

Bedingungsloses Vertrauen in Jesus ist auf ihrem neuen Weg das Fundament, auf dem sie sich ohne Angst bewegen können. Denn es ist eine ungewisse Zukunft, in die sie gehen. Jesus hat sie nicht im Unklaren darüber gelassen: „Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Messias hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ (Matthäus 8,20) Trotzdem zögerten die Männer nicht und übernahmen die Aufgabe, die ihnen Jesus zugedacht hatte: „Von nun an werdet ihr Menschen fangen!“ (Lukas 5,10)

Trotz der Schwierigkeiten, die sich immer wieder vor ihnen auftürmten, bereuten sie ihre Entscheidung niemals und blieben Jesus Christus treu bis in den Tod. Sie hatten im Glauben an den Messias ihr Lebensglück gefunden und dienten ihm unbeirrbar. Und Jesus gab ihnen Schutz und Halt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ (Johannes 6,35) Jesu Versprechen hat auch 2000 Jahre nach seinem Auftreten in Galiläa nichts an Aktualität verloren und gilt für uns genauso wie für seine Jünger damals. Wir müssen ihm nur die Gelegenheit geben, es einzulösen.


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