Die
Stillung des Sturms
Jesus
kehrte nach seiner Taufe am Jordan in seine galiläische Heimat
zurück. Er wandte sich als Wanderprediger mit der Botschaft vom
Reich Gottes an die Menschen und sammelte Jünger um sich. Seine
Hauptwirkungsstätten waren der See Genezareth und die umliegenden
Orte.
Der
einzige Süßwassersee Israels liegt am Fuße der Golanhöhen. Man
nannte ihn auch „Galiläisches Meer“ nach der Gegend westlich des
Sees, oder
„See von Tiberias“ nach der Hauptstadt des Fürsten Herodes
Antipas am Westufer.
Jene
Uferstadt, in der sich Jesus besonders häufig aufgehalten hat, war
Kapernaum, durch die auch eine
Handelsstraße führte. Der Evangelist Matthäus berichtet,
dass sich Jesus nach seiner Bergpredigt für längere Zeit im Haus
seines Jüngers Simon Petrus in Kapernaum aufgehalten hat. Jesus
hatte einer großen Zuhörermenge sein religiöses Programm dargelegt
und nun erschöpft das Bedürfnis, für eine Weile an demselben Ort
zu verbleiben.
Viele
Kranke aus Kapernaum und Umgebung kamen zu Jesus, und er heilte sie.
Auch die vom Fieber ans Bett gefesselte Schwiegermutter des Petrus
machte Jesus wieder gesund.
Es
kamen aber auch Menschen zu ihm, die religiöse Fragen an ihn
stellten. Einige hatten ernsthaft überlegt, sich seinem Jüngerkreis
anzuschließen. Sie erkundigten sich nun bei Jesus, welche
Konsequenzen es für ihr Leben bedeuten würde, wenn sie mit ihm
gingen. Seine Antwort gefiel ihnen nicht, denn Jesus verlangte für
die Nachfolge einen radikalen Neuanfang. So verwarfen sie ihre Pläne,
blieben zu Hause und führten ihr altes Leben weiter.
Letzten
Endes beschloss Jesus, dass es Zeit war weiter zu ziehen. Er bestieg
mit seinen Jüngern ein Boot, um auf die andere Seite des Sees
Genezareth zu fahren. Da die vergangenen Tage für Jesus sehr
anstrengend gewesen waren, zog er sich in den hinteren Teil des
Schiffes zurück und schlief ein. Anfangs war das Wetter freundlich
und das Boot fuhr ruhig dahin. Aber plötzlich kam einer dieser
gefürchteten Wirbelstürme auf und warf das kleine Schiff hin und
her. Hohe Wellen spülten Wasser in das Innere.
Die Jünger bekamen
Todesangst. Sie waren schon zu weit vom Ufer entfernt, um noch an
Land schwimmen zu können. Sie schrien laut, aber Jesus bemerkte
nichts von dem Unwetter. Er schlief tief und fest. Verzweifelt und
voller Panik weckten die Jünger Jesus und riefen: „Herr,
hilf, wir kommen um!“(Matthäus
8,25) Jesus stand auf, hob seine Hände hoch und
bedrohte Wind und Wasser, sodass sie sich wieder beruhigten. Traurig
und enttäuscht wandte er sich zu seinen Jüngern um: „Was
seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“(Markus
5,40) Betroffen und beschämt schwiegen sie,
weil sie Jesus, ihrem Herrn und Meister, in einer bedrohlichen
Situation nicht vertraut hatten. In einer nicht allzu fernen Zeit
werden sie ihn sogar im Stich lassen und abstreiten ihn zu kennen.
Ohne
Zweifel hat sich dieses Naturwunder tatsächlich zugetragen, es ist
keine Symbolgeschichte. Jesus der Messias hatte von Gott die
Vollmacht erhalten, Wunder zu vollbringen. Damit sollte er den
Menschen vor Augen führen, wie es einst im Reich Gottes sein wird:
kein Leid, keine Gefahren, keine Krankheiten, kein Tod.
Aber
diese reale Begebenheit, die sich vor rund 2000 Jahren zugetragen
hat, weist nicht nur auf das Reich
Gottes hin, sondern hat auch einen tieferen Sinn für unsere
Lebensführung in der diesseitigen Welt. Jeder weiß, wie gefährdet
wir tagtäglich sind durch Unfälle, Krankheiten, Schicksalsschläge,
Notlagen. Sicherheit für ein sorgloses, unbeschwertes Leben gibt es
nicht. Zwangsläufig treten Schwierigkeiten auf, und dann erfasst
Angst die Menschen. Verständlich, wir alle kennen solche
Situationen, wo wir nicht weiter wissen.
Glücklich
sind die, die bei Problemen nicht alleine da stehen.
Glücklich
sind die, die an Jesus glauben.
Denn
er bietet ihnen seine Unterstützung an, sodass sie keine Angst mehr
haben müssen. „Ich
bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe!
“(Johannes
10,11)
Mit dieser Zusage verspricht Jesus seine Hilfe. Mit ihm als
Beschützer muss sich niemand mehr vor den dunklen Seiten des
diesseitigen Lebens fürchten. Wer auf Jesus vertraut, spürt die
Geborgenheit seiner Liebe und muss keine Angst mehr haben, wenn er
„im finsteren Tal
wandert“
(Psalm
23,4).
Seit
Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist, können wir ihn nicht mehr
sehen, aber seine Gegenwart spüren. Seine Liebe trägt uns durch die
Bedrängnisse des Lebens: „Meine
Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr
umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“(Johannes
10,27.28).
sehr schön! so etwas beruhigt einem und gibt etwas freude :)
AntwortenLöschensehr schön mit den bildern und den informationen!