Samstag, 17. Januar 2015


Die Stillung des Sturms

 
Jesus kehrte nach seiner Taufe am Jordan in seine galiläische Heimat zurück. Er wandte sich als Wanderprediger mit der Botschaft vom Reich Gottes an die Menschen und sammelte Jünger um sich. Seine Hauptwirkungsstätten waren der See Genezareth und die umliegenden Orte. 


 
 Der einzige Süßwassersee Israels liegt am Fuße der Golanhöhen. Man nannte ihn auch „Galiläisches Meer“ nach der Gegend westlich des Sees, oder „See von Tiberias“ nach der Hauptstadt des Fürsten Herodes Antipas am Westufer.

 
Der See ist gefürchtet wegen seiner plötzlich aufkommenden Stürme. Sie entstehen durch die kalten Winde, die von der Hochebene von Gaulanitis (Golanhöhen) und vom Berg Hermon herabfallen und am oberen Ende des Sees mit warmen Luftmassen zusammentreffen.



Jene Uferstadt, in der sich Jesus besonders häufig aufgehalten hat, war Kapernaum, durch die auch eine Handelsstraße führte. Der Evangelist Matthäus berichtet, dass sich Jesus nach seiner Bergpredigt für längere Zeit im Haus seines Jüngers Simon Petrus in Kapernaum aufgehalten hat. Jesus hatte einer großen Zuhörermenge sein religiöses Programm dargelegt und nun erschöpft das Bedürfnis, für eine Weile an demselben Ort zu verbleiben.
Viele Kranke aus Kapernaum und Umgebung kamen zu Jesus, und er heilte sie. Auch die vom Fieber ans Bett gefesselte Schwiegermutter des Petrus machte Jesus wieder gesund.
Es kamen aber auch Menschen zu ihm, die religiöse Fragen an ihn stellten. Einige hatten ernsthaft überlegt, sich seinem Jüngerkreis anzuschließen. Sie erkundigten sich nun bei Jesus, welche Konsequenzen es für ihr Leben bedeuten würde, wenn sie mit ihm gingen. Seine Antwort gefiel ihnen nicht, denn Jesus verlangte für die Nachfolge einen radikalen Neuanfang. So verwarfen sie ihre Pläne, blieben zu Hause und führten ihr altes Leben weiter.
Letzten Endes beschloss Jesus, dass es Zeit war weiter zu ziehen. Er bestieg mit seinen Jüngern ein Boot, um auf die andere Seite des Sees Genezareth zu fahren. Da die vergangenen Tage für Jesus sehr anstrengend gewesen waren, zog er sich in den hinteren Teil des Schiffes zurück und schlief ein. Anfangs war das Wetter freundlich und das Boot fuhr ruhig dahin. Aber plötzlich kam einer dieser gefürchteten Wirbelstürme auf und warf das kleine Schiff hin und her. Hohe Wellen spülten Wasser in das Innere. 


Die Jünger bekamen Todesangst. Sie waren schon zu weit vom Ufer entfernt, um noch an Land schwimmen zu können. Sie schrien laut, aber Jesus bemerkte nichts von dem Unwetter. Er schlief tief und fest. Verzweifelt und voller Panik weckten die Jünger Jesus und riefen: „Herr, hilf, wir kommen um!“(Matthäus 8,25) Jesus stand auf, hob seine Hände hoch und bedrohte Wind und Wasser, sodass sie sich wieder beruhigten. Traurig und enttäuscht wandte er sich zu seinen Jüngern um: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“(Markus 5,40) Betroffen und beschämt schwiegen sie, weil sie Jesus, ihrem Herrn und Meister, in einer bedrohlichen Situation nicht vertraut hatten. In einer nicht allzu fernen Zeit werden sie ihn sogar im Stich lassen und abstreiten ihn zu kennen.

Ohne Zweifel hat sich dieses Naturwunder tatsächlich zugetragen, es ist keine Symbolgeschichte. Jesus der Messias hatte von Gott die Vollmacht erhalten, Wunder zu vollbringen. Damit sollte er den Menschen vor Augen führen, wie es einst im Reich Gottes sein wird: kein Leid, keine Gefahren, keine Krankheiten, kein Tod.
Aber diese reale Begebenheit, die sich vor rund 2000 Jahren zugetragen hat, weist nicht nur auf das Reich Gottes hin, sondern hat auch einen tieferen Sinn für unsere Lebensführung in der diesseitigen Welt. Jeder weiß, wie gefährdet wir tagtäglich sind durch Unfälle, Krankheiten, Schicksalsschläge, Notlagen. Sicherheit für ein sorgloses, unbeschwertes Leben gibt es nicht. Zwangsläufig treten Schwierigkeiten auf, und dann erfasst Angst die Menschen. Verständlich, wir alle kennen solche Situationen, wo wir nicht weiter wissen.
Glücklich sind die, die bei Problemen nicht alleine da stehen.
Glücklich sind die, die an Jesus glauben.
Denn er bietet ihnen seine Unterstützung an, sodass sie keine Angst mehr haben müssen. „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe! “(Johannes 10,11) Mit dieser Zusage verspricht Jesus seine Hilfe. Mit ihm als Beschützer muss sich niemand mehr vor den dunklen Seiten des diesseitigen Lebens fürchten. Wer auf Jesus vertraut, spürt die Geborgenheit seiner Liebe und muss keine Angst mehr haben, wenn er „im finsteren Tal wandert“ (Psalm 23,4)


Seit Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist, können wir ihn nicht mehr sehen, aber seine Gegenwart spüren. Seine Liebe trägt uns durch die Bedrängnisse des Lebens: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“(Johannes 10,27.28).

Wir sind nicht auf uns allein gestellt, Jesus, der Herr und Messias, ist bei uns und beschützt uns. Seine Liebe ist unsere Hoffnung und Sicherheit. Danken wir es ihm, indem wir uns zu ihm bekennen!

1 Kommentar:

  1. sehr schön! so etwas beruhigt einem und gibt etwas freude :)

    sehr schön mit den bildern und den informationen!

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