Licht
und
Finsternis
Laut
dem Schöpfungsbericht der Bibel begann die Erschaffung der Welt am
1. Tag aus dem Nichts: „Und die Erde war wüst
und leer, und es war finster in der Tiefe; und der Geist Gottes
schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward
Licht! Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht
von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis
Nacht.“ (1 Mose 1,2-5)
Es war eine Willensentscheidung Gottes, der meinte, dass seine
Schöpfung einen Wechsel von Tag und Nacht braucht. Und so geht die
Sonne am Morgen auf und am Abend wieder unter. Und je nach Mondphase
ist es in der Nacht dunkler oder heller aber nie ganz hell.
Auf
diesem Wechsel ist der biologische Kreislauf des Lebens auf der Erde
aufgebaut: „Und Gott sah, dass es gut war!“
Aber
wie in vielem wissen wir Menschen es besser als unser Schöpfer. Wir
finden, dass ständig hell vorteilhafter ist und beglücken deshalb
unseren Planeten mit künstlicher Dauerbeleuchtung, auch
Lichtverschmutzung genannt. Wo Menschen früher in der Nacht mit
Kerzen, Öllampen und Fackeln ihr Auslangen fanden, beleuchten heute
mit Hilfe der Elektrizität grelle Lampen Städte und ländliche
Gebiete.
Abgesehen von der Energieverschwendung bringt die
ständige Helligkeit in der Nacht, die selbst aus dem Weltall zu
sehen ist, die biologische Uhr der Natur aus dem Gleichgewicht. Von
Gott ideal eingerichtet, bringen die Menschen aus kurzsichtigen
Vorteilen die Schöpfung durcheinander. Man fühlt sich in der
Helligkeit eben sicherer. Nicht zu vergessen ist der Aspekt des
Geldverdienens: wenn sich viele Leute in der Nacht auf die Straße
trauen, fördert das die Wirtschaft.
Tödliche
Folgen dagegen hat das permanente Nachtlicht für Tiere und Pflanzen.
Sie kommen durch die Störung des empfindlichen Ökosystems aus dem
Gleichgewicht. Denn die Verhaltensweisen der Tiere sind biologisch
programmiert und instinktabhängig. Nachtaktive Tiere sind bei der
Nahrungssuche mehr gefährdet als früher, weil sie in der Helligkeit
von ihren natürlichen Feinden besser gesehen und mehr von ihnen
gefressen werden als es für eine ausgeglichene Natur gut ist.
Welche
fatale Folgen es für die Tierwelt haben kann, wenn sie vom
künstlichen Nachtlicht magnetisch angezogen werden, zeigt das
Schicksal frisch geschlüpfter Meeresschildkröten: durch das
künstliche Licht hinter dem Strand irritiert schlagen sie die
falsche Richtung ein und verenden zu hunderttausenden, weil sie das
rettende Meer nicht mehr finden.
So
haben es die Menschen aus Egoismus also geschafft, die Dunkelheit aus
der Welt zu verbannen. Zumindest glauben sie das. Und doch kann sie
die Finsternis ganz schnell wieder einholen und durch das lang
andauernde Ausschalten der Helligkeit, d.h. des Sonnenlichts,
beherrschen und sogar vernichten. Denn auch wenn der Mensch von
seiner alles überragenden Kreativität überzeugt ist, kann er gegen
die Naturgewalten nichts ausrichten. Und ein Massensterben aufgrund
der verdunkelten Atmosphäre nach Umweltkatastrophen ist in der
Erdgeschichte schon mehrmals passiert.
Beispielsweise
vor 65 Millionen Jahren, als ein Asteroid von 10-15 km Durchmesser
mit 48.000 km/h auf den Golf von Mexiko zuraste und mit der Energie
von mehr als 1 Milliarde Atombomben einen riesigen Krater in den
Meeresboden riss. Die Auswirkungen waren
katastrophal: 50 Grad Hitze auf der Erde lösten Feuerstürme
rund um die Erde aus und äscherten alles brennbare Material in der
Natur ein. Die Staubmasse breitete sich in der Atmosphäre aus und
für Monate drang kein Sonnenlicht durch. In der Finsternis starben
zuerst die Pflanzen, dann die Pflanzenfresser, dann die
Fleischfresser. 60-75% aller Arten wurden ausgelöscht.
Sie
meinen, dass das lange her ist? Das stimmt schon, aber in der Nacht
von Sonntag 28.8.2016 auf Montag 29.8.2016 ist die Erde knapp einem
solchen Unglück entgangen, als der Asteroid „2016 QA2“ knapp an
unserem Planeten vorbeigeflogen ist. Mit einem Durchmesser von 34
Metern hätte ein Aufprall verheerende Folgen gehabt. Eine Warnung
vorab gab es nicht, weil die Astronomen den Asteroiden erst wenige
Stunden zuvor entdeckt hatten. Schuld daran war der spitze Winkel,
mit dem sich der Gesteinsbrocken der Erde näherte. Glück gehabt! Aber eine Warnung hätte uns vor einer Zukunft in der Finsternis auch
nicht gerettet.
Aber
die Warnung vor einer anderen Finsternis kann uns retten. Denn eine
gefährliche Dunkelheit breitet sich in unseren Tagen schleichend aus
und wird die Menschen schließlich in den Abgrund stürzen. Anfangs
unbemerkt wird sie aber zunehmend dichter und dichter und beginnt das
Licht einzuhüllen und ganz zu verdecken. Damit meine ich die
Finsternis, die sich derzeit
über das Christentum senkt. Es ist der Unglaube an Jesus
Christus als Messias und seine leibliche Auferstehung, der um sich
greift und immer tiefer in die christliche Gesellschaft eindringt.
Dabei
ist es gerade das Erscheinen des Messias in der Welt, das den
Menschen in ihrer gefährdeten irdischen Existenz Hoffnung gibt:
„Gott
sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, das hat einen
hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die
Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht
Jesu Christi.“
(2
Korinther 4,6) Die
Finsternis ist die Unvollkommenheit unserer Welt, in der es Gutes und
Böses gibt, in der die Sünde zu Elend, Not und Gewalt führt und
das Leben der Menschen verdunkelt. Und die Helligkeit ist die Liebe
Gottes, die in der Gestalt Jesu Christi sichtbar wird. Jesus
rief seinen Zuhörern in Galiläa zu: „Und
wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin in die
Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der
Finsternis bleibe.“ (Johannes
12,45.46)
Das scheint immer weniger Leute zu interessieren. Da
die Zahl der Christen zurückgeht und demnach die Kirche, die Jesus
gegründet hat, schrumpft, verdrängt die Dunkelheit die Helligkeit
in der Welt. Ein Prozess, der aber umkehrbar ist. Wer kann uns daran
hindern, uns öffentlich zu Jesus Christus zu bekennen und nach dem
Evangelium zu leben? „Denn ihr wart früher
Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des
Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und
Wahrheit.“ (Epheser
5,8.9)
Eine Welt, in der
christliche Werte gelten, ist eine Welt, in der die Nächstenliebe an
erster Stelle steht und dann erst Regeln und Gesetze kommen. Es liegt
an uns, die wir an Jesus Christus glauben, seine Botschaft in die
Welt hinauszutragen und so Jesu Willen umzusetzen: „So
lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke
sehen und euren Vater im Himmel preisen!“
(Matthäus
5,16)
Gibt zu denken, denn es ist immer wieder gut sich Gottes Worte in Gedächtnis zu rufen.
AntwortenLöschendass sich etwas ändert, bezweifle ich sehr, denn anhand der geschichte kann man sehen, dass es immer wieder dasselbe ist- doch Gott wird sich bestimmt wieder zu erkennen geben und uns helfen, das glaube ich fest.