Jesu Warnung
vor Habgier
Schon
damals haben Menschen Jesus missverstanden und das aus seinen
Predigten herausgehört, was sie hören wollten. So traten immer
wieder Leute mit befremdlichen Anliegen an ihn heran: „Es
sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder,
dass er mit mir das Erbe teile.“ (Lukas 12,13)
Nun
wäre Jesus sicher bereit gewesen, zwei Brüder miteinander zu
versöhnen und ihren Streit zu schlichten, aber nicht wegen des
Geldes: „Jesus sprach zu ihm: Mensch, wer hat
mich zum Richter oder Erbschlichter über euch gesetzt?“
(Lukas 12,14)

Jetzt
könnte man einwenden: das kann nur einer sagen, der keine
Existenzängste haben muss. Aber wenn man genau aufpasst, spricht
Jesus hier den Überfluss an und nicht die Befriedigung der
Grundbedürfnisse, auf die jeder Mensch ein Anrecht hat. Jesus war
nie ein Asket und hat fromme Verzichtsübungen stets abgelehnt. Aber
er hat es auch deutlich verurteilt, wenn sich eine Gruppe von
Menschen auf Kosten der anderen ein Luxusleben verschafft.

Die
Bibel vertritt sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament die
Ansicht, dass übergroßer Reichtum den Charakter eines Menschen
negativ beeinflusst: „Denn die reich werden
wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele
törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken
lassen in Verderben und Verdammnis.
Denn Geldgier ist eine Wurzel allen Übels; danach hat einige
gelüstet,
und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel
Schmerzen.“ (1 Timotheusbrief 6,9.10)
Dem
Mann, der sich mit seinem Bruder um die Erbschaft stritt, sah das
anders, ihm bedeutete Besitz sehr viel. Offenbar seinem Bruder aber
auch. Beide hatten Angst, der andere würde mehr für sich
herausschlagen und man selbst weniger erhalten. Die Folgen des
Streits sind den Brüdern klar: sie werden auf Dauer böse
aufeinander sein und wohl kein gutes Einvernehmen mehr haben. Denn
der eine Bruder, der sich an Jesus um Hilfe wandte, bat nicht um
Versöhnung. Der Rabbi aus Nazareth sollte nur dem anderen Bruder
befehlen, das Erbe zu teilen. Offenbar hatte die Habgier ihre
brüderliche Liebe bereits abgetötet.

Aber
wann ist "genug" genug? Wieviel Vermögen braucht man, um zufrieden zu
sein? Überfluss für einige wenige bedeutet, dass es auch nur für einige wenige eine Gewinnsituation gibt. Aber wenn die Nächstenliebe über
die Habgier den Sieg davon trägt, haben alle gewonnen.
Ein sehr spannender Beitrag mit einer sehr guten Aussage, die in die heutige Zeit passen. Ich denke, dass viele zu sehr auf das Materielle achten und dabei das Wesentliche vergessen.
AntwortenLöschenDie Bilder dazu passen sehr gut! :)