Moses, Diener Gottes
Moses war ein Auserwählter Gottes, ein Mensch,
den Gott in eine besonders wichtige Aufgabe berufen hatte. In seinem
Exil in Midian bekam er den Auftrag, die israelitischen Stämme aus
der ägyptischen Gefangenschaft zu führen. Moses gehorchte. Gott
hatte ihm zugesichert, ihn dabei zu unterstützen, er brauche keine
Angst zu haben. Um 1250 v.Chr. flohen die Hebräer unter der Führung
von Moses aus Ägypten und zogen als Nomaden auf der Sinaihalbinsel
herum.
Da
das Volk unter den Entbehrungen immer und immer wieder Zweifel an
Gott äußerte, war es noch
nicht bereit für das Gelobte Land. So ließ Gott die Israeliten 40
Jahre in der Wüste verbleiben, um sich als sein Volk zu bewähren.
Das galt auch für Moses selbst, auch sein Glaube wurde auf den
Prüfstand gestellt.
Zu den
Belastungen des Wüstenlebens gehörte vor allem der Wassermangel.
Von Moses wird berichtet, er habe mit seinem Stock Wasser aus einem
Felsen geschlagen. Das wird im Alten Testament als Wunder
dargestellt. Doch das kann jeder Hirtenjunge im Orient. Durch den
Riss im Felsen sickert Wasser aus den Hohlräumen hinter dem Felsen
ins Freie. Der Sandsturm weht überall, wo es feucht ist, eine
Schicht Staub an, der Staub wird zu einer hartgebackenen Schicht über
dem Riss und verschließt ihn. Will jemand an das Wasser kommen,
nimmt er einen Stock und schlägt den harten Belag ab, und das Wasser
fließt.
Mit
Hirtenstab Wasser aus den Felsen hervorquellen lassen kann also
jeder, aber ohne Stab vermag das nur Gott. Das wusste Moses, und er
reagierte verunsichert, als Gott genau das von ihm verlangte: „Rede
zu dem Felsen vor ihren Augen; der wird sein Wasser geben.“
(4 Mose 20,8).
Angesichts
dieser Forderung Gottes wurde Moses nervös und fürchtete, dass es
nicht funktioniere. Er hatte Panik, weil die Durst leidenden Hebräer,
die ihn umringten, äußerst aufgebracht waren. Sie waren zornig,
weil die Entbehrungen kein Ende zu nehmen schienen. Und da die
Israeliten nicht wagten, ihrem Gott direkt für ihre Misere Vorwürfe
zu machen, überschütteten sie Moses, seinen Auserwählten, mit
ihren Beschuldigungen und zweifelten seine Führungsqualitäten an.
Eingeschüchtert durch das laute Geschrei der Leute missachtete Moses
den Befehl Gottes, griff wie bisher zum Hirtenstab und ließ durch
Klopfen auf den Felsen das heißersehnte Wasser fließen.
Moses
wurde in seinem Glauben schwach, wo er Stärke hätte beweisen
müssen. Das war der schwerwiegende Ungehorsam eines Mannes, der sich
bisher in jeder Situation auf Gott verlassen konnte. Moses hat in
seinem Gottvertrauen versagt, obwohl er aus Erfahrung hätte wissen
müssen, dass Gott ihn nicht im Stich lässt.
Moses
enttäuschte seinen göttlichen Herrn schwer, obwohl ihm Gott für
seine Zweifel keinen Anlass gegeben hatte. Dafür wurde er von Gott
bestraft, indem er das Gelobte Land selbst nicht mehr betreten
durfte: „Weil
du nicht an mich geglaubt hast und mich nicht geheiligt hast vor den
Israeliten, darum sollst du diese Gemeinde nicht ins Land bringen,
das ich ihnen geben werde.“ (4
Mose 20,12)
Aber
weil Moses seit seiner Berufung Gott stets treu gedient hatte,
erlaubte dieser ihm, vom Berg Nebo aus einen Blick in das Verheißene
Land zu werfen. In Demut nahm Moses seine Strafe an und dankte Gott
für die Gnade, die versprochene neue Heimat noch sehen zu dürfen. Gott hatte Moses seine Liebe nicht entzogen und verstieß ihn nicht. Danach starb Moses. Seine Grabstätte ist unbekannt.
Sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen, ist
keine leichte Sache. Nachfolge ist keine Freizeitbeschäftigung,
sondern fordert den ganzen Menschen mit seinem ganzen Leben. Ein
bisschen Gottes Gebote zu befolgen oder in einer Notsituation um
seine Hilfe zu beten ist keine wirkliche Nachfolge.
Das Beispiel von Simon Petrus zeigt uns ebenso
wie das von Moses, wie schnell man in einer Bedrohungssituation
schwach werden kann, auch wenn man sich in seinem Glauben für
unanfechtbar hält.
Aber
beide Beispiele zeigen auch, dass Gott um unsere Schwäche weiß.
Auch wenn wir fehlen, verwirft er uns nicht. Seine Liebe ist so
unermesslich groß, dass er uns verzeiht. „Wachet
und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig;
aber das Fleisch ist schwach.“
(Matth
26,41)
gibt uns Jesus mit auf unseren Weg. Er weiß, dass wir Gottes
schützender Hand bedürfen, um unserem Glauben in allen Lebenslagen
die Treue halten zu können.
Für diese Gnade Gottes ist Jesus am
Kreuz gestorben und hat uns Sünder mit unserem Schöpfer wieder
versöhnt: „Aber
Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft,
sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's
ertragen könnt!“
schreibt der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief (10,13)
und gibt uns die Zuversicht, dass ein Leben mit Gott immer ein Leben
in Geborgenheit ist.
Wenn Gott für mich ist, wer kann dann gegen
mich sein?
ich finde es sehr gut, dass die Wunder auch erklärt werden können, so dass Gott seine Wunder in der Welt, in der Natur hat! So können wir sehen, dass Gott uns auch im Alltag begleitet- auch wenn wir es nicht immer als Wunder sehen.
AntwortenLöschenEs ist ja so, dass man zweifelt, weil das in uns liegt. Ich denke, dass man ein "Fundament" hat, sobald man aufhört nur darauf zu warten, dass Gott einem hilft und es selbst versucht. Dann sehe ich immer, wenn Gott mir hilft, indem ich es auch wirklich vorher selber versuche.