Jesus
Christus - das Licht der Welt
„Ich
bin in die Welt gekommen als ein Licht,
damit,
wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“
(Joh 12,46)
Nachdem
Jesus einen Blinden in Betsaida am See Genezareth geheilt hat, wendet
er sich den Dörfern bei Cäsarea Philippi zu. Das Gebiet nordöstlich
von Galiläa wird von Herodes Philippus regiert, einem weiteren Sohn
von König Herodes dem Großen.
Die
Gaulanitis gehört nicht zu den Hauptwirkungsstätten von Jesus, weil
sie mehrheitlich von Nicht-Juden bewohnt ist. Aber auch hier haben
die Leute vom Wanderprediger aus Nazareth gehört und freuen sich
über sein Kommen.
Doch
die großen Menschenmengen wie in Galiläa folgen dem Rabbi hier
nicht, sodass er sich mehr Zeit für Gespräche mit seinen Jüngern
nehmen kann. Er will nun von ihnen wissen, für wen sie ihn halten.
Seit geraumer Zeit begleiten ihn die zwölf Männer. Sie hören seine
Predigten vom Reich Gottes und sehen die Heilungen Kranker.
Jetzt
will Jesus Bilanz ziehen und wissen, ob seine Jünger seine Mission
auch verstanden haben und fragt sie direkt: „Für wen haltet ihr
mich?“
Stellvertretend
für die anderen Elf gibt Simon Petrus die Antwort, auf die Jesus
gehofft hat: „Du bist der Christus!“
(Mk 8,29) Jesus nimmt mit
Freude zur Kenntnis, dass die Männer, die ihm nachfolgen, verstanden
haben, dass er der von den Propheten verheißene Messias ist, der
Erlöser, der dafür sorgt, dass wir sündige Menschen Gnade vor Gott
finden.
Und
weil Jesus weiß, dass sein Tod am Kreuz, seine Auferstehung und
seine Rückkehr in den Himmel nicht mehr fern sind, ermahnt er die
Jünger:
„Glaubet
an das Licht,
solange
ihr's habt,
damit
ihr Kinder des Lichts werdet.“ (Joh
12,36)
Jesus
weiß, dass seine Mission erfolglos bleibt, wenn seine Jünger sie
nicht fortsetzen, nachdem er wieder seine göttliche Gestalt
angenommen hat. Jesu Anliegen ist es, dass alle Menschen aus der
Finsternis in das Licht geführt werden, d.h., dass allen Menschen
der Weg zum Glauben an Jesus Christus gezeigt wird. Deshalb ist es
dem Rabbi aus Nazareth auch so wichtig, dass die Zwölf das
Evangelium verstanden haben und es über Palästina hinaus verbreiten
werden.
Nach
weiteren sechs Tagen in der Gaulanitis nimmt Jesus Simon Petrus und
die Zebedäus-Brüder Jakobus und Johannes mit und zieht sich mit
ihnen auf einen hohen Berg zurück um zu beten. Es wird wohl ein
Ausläufer des Berges Hermon, an dessen Fuß Cäsarea Philippi liegt,
gewesen sein.
Die
vier Männer setzen sich auf den Erdboden und versinken andächtig
ins Gebet, als plötzlich die Kleider von Jesus heller und weißer
werden als es irdisch möglich ist. Matthäus schreibt außerdem,
dass Jesu Angesicht leuchtet wie die Sonne. (Matth
17,2) Doch die Vision, die die Jünger umfängt, geht weiter
und zeigt ihnen die Erscheinungen des Propheten Elia und des
Gesetzgebers Mose, die mit Jesus reden. Völlig fassungslos über
das, was sie sehen, und schwer verstört will Petrus für jeden der
drei frommen Männer, die eine maßgebliche Rolle in der
Religionsgeschichte Israels spielen, eine Hütte bauen.
Plötzlich
legt sich eine Wolke über die Gruppe, überschattet sie und eine
Stimme spricht daraus: „Das ist mein
lieber Sohn, den sollt ihr hören.“ (Mk
9,7) Nun
erschrecken die Jünger vollends und fallen zitternd auf ihr
Angesicht und rühren sich nicht.
Genauso
plötzlich wie die Erscheinung auftaucht, verschwindet sie wieder,
und Jesus bleibt mit den drei Jüngern im Dunkel zurück. Er fordert
sie auf, sich zu erheben, und beruhigt die verängstigten Männer: er
wollte ihnen durch dieses Bild vor Augen führen, was er damit meint,
wenn er sich als das „Licht der Welt“ bezeichnet, das die
Menschen aus der Finsternis führt. Nur im Licht verliert sich die
Angst, nur im Glauben an ihn, den Messias, verlieren die Menschen die
Angst vor der Verdammnis im Jenseits.
Eine
Lichterscheinung ist es auch, die den Apostel Paulus zu einer
radikalen Veränderung seines Lebens bewegt. In
Apostelgeschichte 9,3-9 wird berichtet, dass Paulus sich auf den Weg
nach Damaskus begibt, um dort die Christen zu verhaften und
gefesselt nach Jerusalem zu bringen. Unterwegs legen er und seine
Diener eine Rast ein. Paulus setzt sich etwas abseits und denkt über
seinen Auftrag nach. Er ist fest entschlossen, diesen neuen
„Irrglauben“ mit aller Härte zu bekämpfen.
Während er gedankenversunken da sitzt, umleuchtet ihn plötzlich ein Licht vom
Himmel. Zutiefst erschrocken fällt er auf die Erde, den Blick nach
unten gerichtet. Und er vernimmt eine Stimme: „Saul,
Saul, warum verfolgst du mich?“(Apg
9,4) Paulus weiß nicht, wie ihm geschieht und fragt
ängstlich: „Herr, wer bist du?“
(Apg 9,5)
Und die Stimme
antwortet ihm: „Ich bin Jesus, den du
verfolgst!“(Apg 9,5)
Paulus
richtet sich wie betäubt auf und ist so überwältigt von dem
Geschehen, dass er drei Tage lang nichts sehen kann. Aber das
Erlebnis mit dem Licht, in dem sich ihm Jesus als der Messias zu
erkennen gegeben hat, wird zum Wendepunkt in seinem Leben. Er benützt
als äußeres Zeichen seines neuen Seins die griechische Form seines
Namens Saulus und nennt sich ab nun Paulus.
Seine
Begegnung mit dem „Licht der Welt“ führt ihn in die
bedingungslose Nachfolge Jesu. Er bleibt im Licht und dient Gott mit
ganzer Kraft und begründet mit seinen Missionsreisen die christliche
Weltkirche.
In
zwei Monaten feiert die Christenheit die Geburt Jesu, und die
Christen zünden symbolisch dafür, dass mit Jesus von Nazareth „das
wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, in die Welt kommt“
(Joh 1,9), Kerzen an einem Nadelbaum an.
Die Dunkelheit der
Dezembernacht hebt den Kontrast zwischen Helligkeit und Finsternis
deutlich hervor: so wie Jesus es gepredigt hat:
„Ich
bin das Licht der Welt.
Wer
mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern
wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh
8,12)
Sehr schön geschrieben, mir gefällt, dass Jesus auch in kleinere, unbekanntere Orte gegangen ist und nicht nur in die, die man kennt. Man darf auch die "Kleinen" nicht vergessen und das zeichnet Jesus sehr aus.
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