Abendgebet
Langsam senkt sich die Dunkelheit über das Land. Der Abend bricht an, Stille breitet sich aus. Die Menschen begeben sich zur Ruhe. Die meisten Leute sind nach ihrem Tagewerk müde und gehen zu Bett. Viele schlafen gleich ein, andere hängen noch ihren Gedanken nach, und die, die an Gott glauben, beschließen den Tag mit einem Gebet: „Wenn ich mich zu Bett lege, so denke ich an dich, Herr. Wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.“ (Psalm 63,7.8)
Dem Herrn kann man stets jedes Anliegen anvertrauen. Gebete sind Christen immer und überall möglich, es gibt für sie keine vorgeschriebenen Gebetszeiten oder Gebetsorte. Gott hört zu, wenn er angerufen wird. Einzig wichtig ist, dass Gebete von Herzen kommen und nicht herunter geleiert werden.
Oft können Menschen auch deshalb nicht einschlafen, weil sie Sorgen quälen – der Tag war problembeladen, der nächste verspricht keine Besserung. Man wünscht sich Hilfe und Beistand, um der Belastung gewachsen zu sein. Jesus selbst ist uns Vorbild darin, wie wir Kraft und Stärke aus der Hinwendung zu Gott schöpfen können.
Jesus und seine Jünger saßen im Obergeschoß eines Hauses beim Abendessen, es war ihr letztes Zusammensein. In den nächsten Stunden würden die Soldaten des Hohepriesters den Meister verhaften und an die Römer ausliefern. Seine Hinrichtung war beschlossene Sache.
Wenn man sich an Gott wendet, wird man von ihm nie alleine gelassen, egal wie groß oder klein das Anliegen ist. Wer Vertrauen zum Schöpfer hat, wird von seiner Liebe umfangen und umsorgt: „Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele, denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meine Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott.“ (Psalm 62,6-8)
Niemand kann das besser bezeugen als der Apostel Paulus, der mit seiner unermüdlichen Missionsarbeit den Grundstein für das Christentum als Weltkirche gelegt hat. Leicht war dieser Weg freilich nicht. Paulus musste über viele Steine gehen, um seiner Erwählung zum Diener Jesu Christi gerecht werden zu können. Aber er tat dies unbeirrt. Die Kraft für seine schwere Aufgabe verlieh ihm Gott, auf dessen Schutz und Liebe Paulus sein Wirken aufbaute: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich um Gebet.“ (Römerbrief 12,12)
Paulus hat sich seit seiner Begegnung mit Jesus Christus vor Damaskus daran gehalten und ein beschütztes Leben im Glauben an den Messias geführt. In dieser Geborgenheit hat ihn nichts vom Weg mit Gott abbringen können. Damit auch wir seinem Vorbild folgen können, gibt Paulus seine positiven Erfahrungen an uns weiter und rät uns: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden!“ (Philipperbrief 4,6)
Aber Paulus wies über dieses „alltägliche Licht im Gebet“ hinaus und predigte den Menschen vom „ewig gültigen Licht“, das Gott der Welt durch seinen Sohn geschenkt hat, um sie der Dunkelheit der Sünde zu entreißen: „Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, das einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben hat; damit durch uns entsteht die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in Jesu Christi.“ (2. Korintherbrief 4,6)
Die Worte des Apostels an die Gemeinde von Korinth sind keineswegs veraltet oder unnötig geworden. Im Gegenteil, sie sind eine Aufforderung an uns Christen heute, es ihm, Paulus, gleich zu tun und als Missionare das Licht des Evangeliums, das Jesus Christus in die Welt gebracht hat, weiter zu den Mensch zu tragen, damit keiner mehr in der Finsternis der Angst leben muss.
Stärkende Worte! Auch ich schließe den Tag stets mit einem Gebet ab, spreche darüber, was mich belastet und danke für die guten Geschehnisse :) Ich versuche mich kurz zu halten, dafür vom Herzen!
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