Samstag, 2. Dezember 2017


Jesus – die Tür des Lebens

 
Am heutigen Sonntag beginnt mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr. Christen zünden an ihrem Adventkranz die erste Kerze an. Bis Weihnachten kommen drei weitere dazu, sodass der Raum immer heller erstrahlt, bis am Heiligen Abend der leuchtende Christbaum die Geburt unseres Heilandes symbolisiert: „Ich bin das Licht der Welt!“ (Johannes 8,12a) sagte Jesus von sich selbst, und das sollen die brennenden Kerzen zum Ausdruck bringen.

Jesus stellte aber auch andere Vergleiche an, um seinen Zuhörern durch Beispiele aus deren Lebenswelt seine Bedeutung als Messias zu erklären. So rief er ihnen zu: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden.“ (Johannes 10,9a

 Das erinnert an einen anderen Adventbrauch, der die Wartezeit bis Weihnachten überbrücken soll: der Adventkalender mit 24 Türchen. Beginnend mit dem 1. Dezember wird jeden Tag eines geöffnet und gibt den Blick frei auf ein christliches Symbol. Am 24. kann man dann das große Tor aufmachen, und die Krippe mit dem Jesuskind kommt zum Vorschein.

Im Jahre 1902 brachte die Evangelische Buchhandlung in Hamburg den ersten gedruckten Adventkalender heraus. 
Waren es ursprünglich nur Weihnachtsbilder, die sich hinter jedem Türchen versteckten, ist die Vielfalt der Ausgestaltung heute enorm groß. Die meisten sind mit süßer Schokolade, Zuckerln oder kleinen Geschenken gefüllt. 
Aber wie auch immer ein Adventkalender aussieht, das Ziel ist bei jedem das gleiche: er soll vor Augen führen, dass die ersehnte Ankunft des Herrn mit jedem Tag näher rückt .

Türen gibt es viele in unserem Alltag: man kann kein Gebäude, kein Zimmer in der Wohnung, kein Verkehrsmittel auf andere Weise betreten. Aber wenn wir in das Reich Gottes hinein gehen wollen, gibt es nur eine Tür, Jesus Christus: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16)

Aber nicht nur, dass es lediglich eine einzige Tür ins Himmelreich gibt, obendrein ist sie nicht einmal sehr breit: „Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind‘s, die ihn finden!“ (Matthäus 7,14) Mit anderen Worten: nur wer an Jesus Christus glaubt und ihm nachfolgt, hat die Chance auf das ewige Leben im Paradies, nachdem die sichtbare Welt in der Apokalypse untergegangen ist.

Das Finden des rechten Weges ins Reich Gottes dürfte in der heutigen Zeit der Globalisierung und medialen Allgegenwart kein Problem sein. Wer sich über Jesus Christus informieren will, hat mehr als genug Möglichkeiten dazu. Außerdem leben wir in einer Zeit, in der (zumindest im Großteil der Welt) Bibeln frei verfügbar sind und nicht nur von den Evangelischen gelesen werden dürfen. Aber zwischen dem „Können“ und dem „Tun“ steht der gute Wille, das, was wir im Evangelium erfahren, auch umzusetzen. Denn Versuchungen, uns vom Glauben an Jesus Christus abzubringen, gibt es viele.

Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen!“ (Matthäus 7,15a) warnte Jesus seine Anhänger schon damals, und die Gefahren für den christlichen Glauben sind in einer multireligiösen und kommerzorientierten Welt noch gewachsen - d.h., dass Christen Unterstützung für ihr Leben nach der Lehre des Evangeliums brauchen. Und bei wem finden wir Schutz und Hilfe, um den rechten Weg nicht zu verlieren? 
Da gibt es nur einen, den guten Hirten Jesus Christus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafsstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.“ (Johannes 10,1.2) Er ruft sie mit ihren Namen, und sie kennen seine Stimme und folgen ihm voller Vertrauen:   Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Johannes 10,28)

Wenn wir also am 24. Dezember das letzte Türchen öffnen und das Jesuskind in seiner Krippe liegen sehen, sollten wir daran denken, dass wir die Tür zu unserer Zukunft bei Gott aufgemacht haben. Der kleine Junge in der Wiege bringt die Versöhnung mit Gott: „er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ (Matthäus 1,21b) Denn als Erwachsener wird er den Opfertod am Kreuz sterben und uns das Tor zum Himmelreich öffnen: „Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen.“ (1. Timotheusbrief 1,15) In diesem Sinne wollen wir uns auf das Geburtsfest Jesu Christi, unseres Herrn und Heilandes, freuen.


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