Samstag, 30. Juni 2018


Weil ich von Christus Jesus ergriffen bin“
(Philipper 3,12)

Für den Apostel Paulus gab es nichts Wichtigeres im Leben als den Glauben an Jesus Christus. Es wäre ihm nie eingefallen über eine Religion zu predigen, die ihren Gründer ignoriert. Aber genau das macht die christliche Kirche in unserer Zeit – ein Unterschied zwischen den Konfessionen besteht in dieser Sache nicht. Da es offenbar zu schwierig geworden ist, den Christen von heute die fundamentale Bedeutung von Kreuzestod und Auferstehung zu vermitteln, lässt man es eben weg. Kirchenvertreter meinen, man komme mit guten Taten und Heiligenverehrung auch aus. Wozu sich also noch mit einem Messias und seiner schwierigen Botschaft vom Reich Gottes herum plagen?

Eine Einstellung, mit der auch Paulus schon zu kämpfen hatte: „Denn viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich‘s auch unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes Christi.“ (Philipper 3,18) Wenn dem Apostel schon damals, als sich in der Mission noch alles um Jesus Christus drehte, über einige wenige Ignoranten die Tränen kamen, wie bitterlich würde er über den gegenwärtigen Zustand „seiner“ Kirche weinen? Damals warf er diesen Gläubigen vor: „Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Jesus Christus ist!“ (Philipper 2,21) Genau das würde Paulus auch heute den vielen Christen, die sich nicht mehr für Jesus interessieren, zurufen.

Der Glaube einer kleinen Gruppe aus Palästina wurde deshalb zur Weltreligion, weil die Botschaft von Jesus Christus den Menschen neue Hoffnung auf ein erfülltes Leben gab. Diese Aussicht erschöpfte sich aber nicht allein darin, im Diesseits das Zusammenleben menschlicher zu gestalten: das boten auch andere Religionen an. Sondern das, was die Leute darüber hinaus so faszinierte und ihnen ihr angestammter Glaube nicht bieten konnte, war die Zuwendung Gottes über den Tod hinaus: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3,16)

Das mag heutigen Christen unwichtig erscheinen, weil immer weniger von ihnen an ein Leben nach dem Tod glauben. Aber weil gerade diese Botschaft vom ewigen Leben im Reich Gottes im Zentrum der Verkündigung Jesu steht, wird er selbst so wie sein Hauptanliegen uninteressant. Deshalb werden die Christen immer weniger und die Gottesdienste immer leerer. Schließlich muss man kein Kirchenmitglied sein, um Gutes zu tun. 

Aber eine Glaubensgemeinschaft, die ihren Gründer verleugnet, kann nicht bestehen bleiben, denn sie verliert ihr Fundament. Dann geht es dem Christentum so wie dem Mann, der sein Haus auf Sand baute, wie Jesus am Ende der Bergpredigt warnend sprach: „Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.“ (Matthäus 7,27)

Aber noch ist nicht alles unwiederbringlich verloren. Wir können Jesus Christus wieder ins Zentrum der Verkündigung zurückholen und das Sterben seiner Kirche aufhalten. Die Schwierigkeiten durch ein verständnisloses Publikum dürfen uns nicht entmutigen. Schon Paulus hatte es nicht leicht in seiner Missionsarbeit. Er musste nicht nur gegen Zweifler und Abtrünnige in den von ihm bekehrten Gemeinden ankämpfen, sondern auch gegen die Konkurrenz anderer christlicher Missionare, die mit seiner Ausrichtung auf Jesus Christus allein nicht einverstanden waren. Aber der Apostel ließ sich trotz aller Widrigkeiten nicht in seinem Glauben an Jesus Christus als den Heiland beirren und rief auch seine Brüder und Schwestern dazu auf: „Freut euch in dem Herrn Jesus Christus! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht mich um so gewisser!“ (Philipper 3,1) Und Paulus knüpfte an das Beispiel vom Hausbau an, das Jesus in der Bergpredigt erzählt hatte: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1 Korinther 3,11



 

1 Kommentar:

  1. So ist es! Jesus muss erwähnt werden, und es ist wichtig die Botschaft an das ewige Leben zu teilen. Denn daurm geht es schließlich!

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