„Weil
ich von Christus Jesus ergriffen bin“
(Philipper
3,12)
Für den Apostel Paulus gab es
nichts Wichtigeres im Leben als den Glauben an Jesus Christus. Es
wäre ihm nie eingefallen über eine Religion zu predigen, die ihren
Gründer ignoriert. Aber genau das macht die christliche Kirche in
unserer Zeit – ein Unterschied zwischen den Konfessionen besteht in
dieser Sache nicht. Da es offenbar zu schwierig geworden ist, den
Christen von heute die fundamentale Bedeutung von Kreuzestod und
Auferstehung zu vermitteln, lässt man es eben weg. Kirchenvertreter
meinen, man komme mit guten Taten und Heiligenverehrung auch aus.
Wozu sich also noch mit einem Messias und seiner schwierigen
Botschaft vom Reich Gottes herum plagen?
Eine Einstellung, mit der auch
Paulus schon zu kämpfen hatte: „Denn
viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber
sage ich‘s auch unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes
Christi.“
(Philipper
3,18) Wenn dem
Apostel schon damals, als sich in der Mission noch alles um Jesus
Christus drehte, über einige wenige Ignoranten die Tränen kamen,
wie bitterlich würde er über den gegenwärtigen Zustand „seiner“
Kirche weinen? Damals warf er diesen Gläubigen vor: „Denn
sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Jesus Christus ist!“
(Philipper
2,21) Genau das
würde Paulus auch heute den vielen Christen, die sich nicht mehr für
Jesus interessieren, zurufen.
Der Glaube einer kleinen Gruppe
aus Palästina wurde deshalb zur Weltreligion, weil die Botschaft von
Jesus Christus den Menschen neue Hoffnung auf ein erfülltes Leben
gab. Diese Aussicht erschöpfte sich aber nicht allein darin, im
Diesseits das Zusammenleben menschlicher zu gestalten: das boten auch
andere Religionen an. Sondern das, was die Leute darüber hinaus so
faszinierte und ihnen ihr angestammter Glaube nicht bieten konnte,
war die Zuwendung
Gottes über den Tod hinaus: „Denn
also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das
ewige Leben haben.“
(Johannes
3,16)
Das mag heutigen Christen
unwichtig erscheinen, weil immer weniger von ihnen an ein Leben nach
dem Tod glauben. Aber weil gerade diese Botschaft vom ewigen Leben im
Reich Gottes im Zentrum der Verkündigung Jesu steht, wird er selbst
so wie sein Hauptanliegen uninteressant. Deshalb werden die Christen
immer weniger und die Gottesdienste immer leerer. Schließlich muss
man kein Kirchenmitglied sein, um Gutes zu tun.
Aber eine
Glaubensgemeinschaft, die ihren Gründer verleugnet, kann nicht
bestehen bleiben, denn sie verliert ihr Fundament. Dann geht es dem
Christentum so wie dem Mann, der sein Haus auf Sand baute, wie Jesus
am Ende der Bergpredigt warnend sprach: „Als
nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und
stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.“
(Matthäus
7,27)
Aber noch ist nicht alles
unwiederbringlich verloren. Wir können Jesus Christus wieder ins
Zentrum der Verkündigung zurückholen und das Sterben seiner Kirche
aufhalten. Die Schwierigkeiten durch ein verständnisloses Publikum
dürfen uns nicht entmutigen. Schon Paulus hatte es nicht leicht in
seiner Missionsarbeit. Er musste nicht nur gegen Zweifler und
Abtrünnige in den von ihm bekehrten Gemeinden ankämpfen, sondern
auch gegen die Konkurrenz anderer christlicher Missionare, die mit
seiner Ausrichtung auf Jesus Christus allein nicht einverstanden
waren. Aber der Apostel ließ sich trotz aller Widrigkeiten nicht in
seinem Glauben an Jesus Christus als den
Heiland beirren und rief
auch seine Brüder und Schwestern dazu auf: „Freut
euch in dem Herrn Jesus Christus! Dass ich euch immer dasselbe
schreibe, verdrießt mich nicht und macht mich um so gewisser!“
(Philipper
3,1) Und Paulus
knüpfte an das Beispiel vom Hausbau an, das Jesus in der Bergpredigt
erzählt hatte: „Einen
anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist
Jesus Christus.“
(1
Korinther 3,11)
So ist es! Jesus muss erwähnt werden, und es ist wichtig die Botschaft an das ewige Leben zu teilen. Denn daurm geht es schließlich!
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