Jesus
verlässt Galiläa – sein Leidensweg beginnt
Jesus
hat seine Mission als Wanderprediger in seiner Heimatprovinz Galiläa
erfüllt. Er hat zu den Menschen über das Reich Gottes gesprochen,
durch Wunder die Allmacht Gottes eindrucksvoll bewiesen, ihnen die
Bedingungen für die Nachfolge erklärt und sich über religiöse
Gesetze zugunsten der Nächstenliebe hinweggesetzt. Er hat eine große
Anhängerschar aus dem Volk um sich gesammelt, sich aber die hohe
jüdische Geistlichkeit zu Todfeinden gemacht. Vor allem seinen Bruch
mit den Reinheits- und Sabbatgesetzen können ihm die Priester und
Pharisäer nicht verzeihen. Dazu kommt noch Jesu Anspruch, der
Messias, der Gesalbte Gottes, dessen Kommen das Alte Testament
ankündigt, zu sein. Die Führung der Geistlichen, der Sanhedrin im
Jerusalemer Tempel, will den Tod des Nazareners, um seinen Einfluss
auf die Bevölkerung ein für alle mal zu beenden und den Buchstaben
des Gesetzes zu wahren.
Jesus
weiß das. Aber er weiß auch, dass er seine göttliche Mission nur
zu Ende bringen kann, wenn er sich für das Heil der Menschen selbst
opfert und dadurch Gott auf ewig mit seinen Geschöpfen versöhnt.
Sein Blut, das Blut eines Sündelosen, wird Gott besänftigen, sodass
die Menschen in Hinkunft für ihre Sünden durch Reue und Buße vor
Gott Gnade finden können und nicht mehr durch Tieropfer und
Gesetzestreue.
Der
Zeitpunkt seines Abschieds aus Galiläa ist nicht ein zufälliger,
denn Jesus will, dass die Juden die Symbolik seines gewaltsamen Todes
am Kreuz verstehen. Jesus wählt das Passafest für sein Kommen nach
Jerusalem. Es ist eines der höchsten jüdischen Feste, und viele
Pilger kommen in die heilige Stadt.
Passa,
das Fest der ungesäuerten Brote, wird zur Erinnerung an den Auszug
aus Ägypten unter der Führung von Moses gefeiert. Neun schwere
Plagen hatten den Pharao nicht dazu bringen können, die Israeliten
ziehen zu lassen. Deshalb hat Gott die zehnte und schwerste Plage
über das Land am Nil verhängt: „Und alle
Erstgeburt im Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao
an, der auf seinem Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die
hinter ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.“ (2
Mose 11,5)
Damit
aber die Israeliten von diesem Strafgericht Gottes verschont bleiben,
fordert Gott von ihnen, dass sie ein Lamm, an dem kein Fehler ist,
schlachten und mit seinem Blut die Türpfosten bestreichen: „Dann
aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr
seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die
Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich
Ägyptenland schlage.“ (2
Mose 12,13)
Deshalb
kommt Jesus gerade zum Passafest nach Jerusalem: er will damit
zeigen, dass er das Lamm ohne Fehler ist, das für andere sein Leben
lassen muss, um durch sein Blut die Menschen vor dem Tod zu bewahren.
Darauf hat bereits Johannes der Täufer hingewiesen, als Jesus zu ihm
an den Jordan kam: „Siehe, das ist Gottes
Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Johannes
Evangelium 1,29)
Es ist
für Jesus kein leichter Weg, furchtbare körperliche Qualen und
Schmerzen erwarten ihn. Aber seine Liebe zu den Menschen ist größer
als seine Todesangst, die kurz vor seiner Verhaftung im Garten
Gethsemane als Versuchung an ihn herantritt. Jesus erfüllt seine
Mission als Messias bis zum bitteren Ende und gibt uns damit die
Hoffnung, als Sünder Gnade vor Gott zu finden.
Die
Passionszeit zur Erinnerung an das freiwillige Leiden Jesu hat
begonnen und endet mit dem freudigen Ereignis der Auferstehung. Indem
Jesus nicht als Leichnam in seinem Grabe bleibt, sondern am dritten
Tage als Lebender von den Toten zurückkehrt, beweist er uns, dass
auch für uns der Tod nicht das Ende ist.
Kreuzigung
und Auferstehung, beides ist untrennbar miteinander verbunden, eines
ohne das andere ist wertlos. Jesus Christus steht für die Liebe
Gottes, auf die wir Sünder vertrauen können und die das Fundament
eines erfüllten Lebens ist. Christen können nicht perfekt sein –
aber das weiß Gott auch. Denn wenn es nicht so wäre, hätte er sich
nicht in Jesus von Nazareth einen menschlichen Körper geben müssen,
um uns vor der ewigen Verdammnis zu retten.
der vergleich zwischen jesus keurzigung und dem lamm aus moses erzählung finde ich sehr interessant und ausgeklügelt! woer man da eine verbindung ziehen kann wäre auch spannend!
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