Paulus:
ein Leben im Glauben an den auferstandenen Herrn
Auch nachdem ihre politische
Macht erloschen war, blieb die Stadt Athen eine Bildungshochburg.
Sokrates, Platon und Aristoteles hatten hier gelebt und gewirkt und
den Weltruf der Akademie begründet. Selbst zur Zeit des römischen
Kaiserreiches kamen die Söhne reicher Familien nach Athen, um hier
zu studieren. Das Griechische war zur Sprache der Gebildeten
geworden, mit der man sich im Römischen Reich überall verständlich
machen konnte (vergleichbar dem Englischen heute). Das kam Paulus
entgegen, der in Kleinasien geboren und aufgewachsen war und deshalb
das Griechische beherrschte. Mit diesen vorteilhaften
Sprachkenntnissen ausgestattet konnte er auf seinen Missionsreisen
nach Griechenland und Kleinasien der Bevölkerung das Evangelium
verkünden.

Er fiel sofort ungut auf. Einige
Philosophen bezeichneten ihn geringschätzig als Schwätzer, der über
fremde Götter lehren wollte. Doch es war Philosophenart, einen
Andersdenkenden und seine Argumente anzuhören.

Nach diesem Misserfolg ging auch
Paulus weg und verließ Athen, eingedenk der Worte Jesu: „Wenn
euch jemand nicht aufnehmen und eure Rede nicht hören will, so geht
heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den Staub
von euren Füßen.“
(Matthäus
10,14)

Der Apostel blieb in Korinth ein
Jahr und sechs Monate und lehrte das Wort Gottes. Seinen
Lebensunterhalt verdiente er sich als Zeltmacher, seinem erlernten
Beruf. Letztendlich nahm er aber doch Abschied und kehrte über
Cäsarea und Jerusalem nach Antiochia zurück. Er ließ aber den
Kontakt zu der von ihm gegründeten Christengemeinde nicht abreißen,
sondern hielt ihn schriftlich aufrecht. Die beiden Korintherbriefe
im Neuen Testament legen ein Zeugnis ab von der erfolgreichen Mission
in dieser griechischen Hafenstadt, um die sich Paulus auch noch aus
der Ferne kümmerte. In dieser Stadt hatte die Lehre von der
Auferstehung der Toten die Zuhörer nicht befremdet oder gar
belustigt. Die Menschen hatten die Botschaft
von der Auferstehung Jesu mit Begeisterung aufgenommen und glaubten
daran: „Nun
aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter
denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod
gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der
Toten. Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus
alle lebendig gemacht werden.“
(1
Korintherbrief 15,20-22)
Wenn heute Pfarrer von der Kanzel
herab die Auferstehung Jesu von den Toten verkünden, sehen sie sich
einer immer kleiner werdenden Zuhörerschaft gegenüber. Sie müssen
sich fühlen wie seinerzeit Paulus auf dem Marktplatz in Athen. Viele
Christen sind aus der Kirche weggegangen, weil sie die Kernbotschaft
des Evangeliums von der Auferstehung nach der Apokalypse und dem
Eingehen in das Reich Gottes nicht mehr ernst nehmen. Paulus hielt trotz des
Rückschlags in Athen an der Lehre des Evangeliums fest und biederte
sich auch nicht an die Zweifler an. Der Apostel erwartete dies aber
auch von seinen Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern und forderte
sie auf: „Darum
seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des
Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem
Herrn.“ (1
Korinther 15,58)

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