Vom
Licht, das in die Welt ausstrahlt
(Markus
4,21)
Und
Jesus sprach zur Menge:
„Zündet
man etwa ein Licht an,
um
es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen?
Keineswegs,
sondern um es auf den Leuchter zu setzen.“
Das
Licht, das Jesus angezündet hat, ist das Evangelium, das die
Aposteln in die Welt hinaus getragen haben - so wie Christus es
gefordert hat: „Gehet hin und machet zu
Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des
Sohnes und des heiligen Geistes.“(Matth
28,19)
Zuerst
waren es kleine Gemeinden, die sich in den Städten bildeten. Aber
die Zahl der Getauften wuchs rasch an, und die Kaiser erklärten sie
zu
Staatsfeinden.
Blutige Verfolgungen im ganzen Römischen Reich sollten die Christen
ausrotten, aber die Anhänger Jesu blieben standhaft und gedachten
seiner Worte: „Wer
sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben
verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“
(Matth 10,39) Mit ihrer
Festigkeit setzten sie ihren Glauben gegen Jupiter, Isis und Kybele
durch. Im Jahre 381 erhob Kaiser Theodosius I. die christliche Lehre
zur Staatsreligion. Das Licht, das Jesus in die Welt gebracht hatte,
leuchtete nun weit in die antike Gesellschaft hinein und formte das
Leben der Menschen um.
Als
die Völkerwanderungszeit das weströmische Reich hinwegfegte, blieb
die christliche Kirche allen Stürmen zum Trotz bestehen. Missionare
wagten die Reise in eine unbekannte Welt und brachten den Germanen
den neuen Glauben: „Und in keinem andern
ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen
gegeben, durch den wir sollen selig werden.“
(Apostelgesch 4,12)
Europa wurde christlich, und das Mittelalter zeigte durch seine
mächtigen Kathedralen, die weit sichtbar in den Himmel ragten,
welche religiösen Werte in seiner Gesellschaft zählten. Die Leute
nahmen den Glauben an Jesus Christus ernst und bemühten sich, nach
dem Evangelium zu leben.
Welche
immense Bedeutung die Menschen in früheren Zeiten ihrem christlichen
Glauben beigemessen haben, zeigen auch die blutigen Religionskriege
im 16. und 17. Jahrhundert. Obwohl sie doch so viel Elend und Leid
über die Bewohner Europas gebracht haben, stellte ihre Notwendigkeit
niemand in Frage. Denn jede Konfession war fest entschlossen, zum
Heil ihrer Anhänger für ihr Bekenntnis bis zum bitteren Ende zu
kämpfen.
Toleranz
war kein Merkmal dieser Zeit, auch nicht dem einzelnen gegenüber.
Das Licht, das der Feuerschein der Scheiterhaufen in den Abendhimmel
warf, verdunkelte den Auftrag zur Nächstenliebe, den Jesus seinen
Jüngern gegeben hatte: „Das ist mein
Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.“
(Joh
15,12)
Erst
die Philosophen der Aufklärung im 18. Jahrhundert,
allen
voran Voltaire, setzten Religionstoleranz durch. Letztendlich
leisteten sie damit aber dem Christentum einen Bärendienst. Da sie
sich selbst von der christlichen Kirche abgewandt hatten, leiteten
sie die Säkularisierung der europäischen Gesellschaft ein. Die
christliche Religion verlor immer mehr an Bedeutung und scheint in
unserer Zeit bereits in Agonie zu liegen.
Die
wenigen, die noch an Jesus Christus festhalten, scheinen das Licht
ihres Glaubens unter den Scheffel zu stellen, sodass der Messias aus
Nazareth immer mehr in Vergessenheit gerät.
Es
gibt nur einen, der diesen Abwärtstrend aufhalten und eine
Kehrtwendung bewirken kann, und das ist Gott selbst. Er ist
allmächtig und kann allein helfen, das Christentum wieder zur
bedeutendsten Religionsgemeinschaft der Welt zu machen: „Die
Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den
Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“
(Matth 9,37.38)
Gott
wird unsere Gebete erhören, aber wir müssen auch bereit sein, uns
in den Dienst des Evangeliums zu stellen: „Denn
Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen,
nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel. “
(Philipper
2,13.14)
"ohne murren", das muss ich mir merken, denn ich neige sehr dazu! ich sollte mir das wirklich zu herze nehmen. danke!
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