Samstag, 5. März 2016


Vom Licht, das in die Welt ausstrahlt
(Markus 4,21)

Und Jesus sprach zur Menge:
Zündet man etwa ein Licht an,
um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen?
Keineswegs, sondern um es auf den Leuchter zu setzen.“

Das Licht, das Jesus angezündet hat, ist das Evangelium, das die Aposteln in die Welt hinaus getragen haben - so wie Christus es gefordert hat: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.“(Matth 28,19)

Zuerst waren es kleine Gemeinden, die sich in den Städten bildeten. Aber die Zahl der Getauften wuchs rasch an, und die Kaiser erklärten sie zu Staatsfeinden. Blutige Verfolgungen im ganzen Römischen Reich sollten die Christen ausrotten, aber die Anhänger Jesu blieben standhaft und gedachten seiner Worte:Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden. (Matth 10,39) Mit ihrer Festigkeit setzten sie ihren Glauben gegen Jupiter, Isis und Kybele durch. Im Jahre 381 erhob Kaiser Theodosius I. die christliche Lehre zur Staatsreligion. Das Licht, das Jesus in die Welt gebracht hatte, leuchtete nun weit in die antike Gesellschaft hinein und formte das Leben der Menschen um.

Als die Völkerwanderungszeit das weströmische Reich hinwegfegte, blieb die christliche Kirche allen Stürmen zum Trotz bestehen. Missionare wagten die Reise in eine unbekannte Welt und brachten den Germanen den neuen Glauben: „Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ (Apostelgesch 4,12
Europa wurde christlich, und das Mittelalter zeigte durch seine mächtigen Kathedralen, die weit sichtbar in den Himmel ragten, welche religiösen Werte in seiner Gesellschaft zählten. Die Leute nahmen den Glauben an Jesus Christus ernst und bemühten sich, nach dem Evangelium zu leben.


Welche immense Bedeutung die Menschen in früheren Zeiten ihrem christlichen Glauben beigemessen haben, zeigen auch die blutigen Religionskriege im 16. und 17. Jahrhundert. Obwohl sie doch so viel Elend und Leid über die Bewohner Europas gebracht haben, stellte ihre Notwendigkeit niemand in Frage. Denn jede Konfession war fest entschlossen, zum Heil ihrer Anhänger für ihr Bekenntnis bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
Toleranz war kein Merkmal dieser Zeit, auch nicht dem einzelnen gegenüber. Das Licht, das der Feuerschein der Scheiterhaufen in den Abendhimmel warf, verdunkelte den Auftrag zur Nächstenliebe, den Jesus seinen Jüngern gegeben hatte: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.“    (Joh 15,12)

Erst die Philosophen der Aufklärung im 18. Jahrhundert, allen voran Voltaire, setzten Religionstoleranz durch. Letztendlich leisteten sie damit aber dem Christentum einen Bärendienst. Da sie sich selbst von der christlichen Kirche abgewandt hatten, leiteten sie die Säkularisierung der europäischen Gesellschaft ein. Die christliche Religion verlor immer mehr an Bedeutung und scheint in unserer Zeit bereits in Agonie zu liegen.
Die wenigen, die noch an Jesus Christus festhalten, scheinen das Licht ihres Glaubens unter den Scheffel zu stellen, sodass der Messias aus Nazareth immer mehr in Vergessenheit gerät.
Es gibt nur einen, der diesen Abwärtstrend aufhalten und eine Kehrtwendung bewirken kann, und das ist Gott selbst. Er ist allmächtig und kann allein helfen, das Christentum wieder zur bedeutendsten Religionsgemeinschaft der Welt zu machen: „Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ (Matth 9,37.38)

Gott wird unsere Gebete erhören, aber wir müssen auch bereit sein, uns in den Dienst des Evangeliums zu stellen: „Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel. (Philipper 2,13.14)


1 Kommentar:

  1. "ohne murren", das muss ich mir merken, denn ich neige sehr dazu! ich sollte mir das wirklich zu herze nehmen. danke!

    AntwortenLöschen