Von der Schöpfung und ihrem Schöpfer
„Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.“
(Apostolisches Glaubensbekenntnis)
Die Bibel ist das „Buch der Bücher“, eine Sammlung von religiösen Schriften. Die älteste entstand circa 1000 v. Chr., die jüngste ist der 2. Petrusbrief, der um die Mitte des 2. nachchristlichen Jahrhunderts verfasst wurde. Der Bogen, den die Texte umspannen, beginnt mit der Erschaffung der Welt (Genesis) und endet mit ihrem Untergang (Apokalypse).
Die Bibel lehrt, dass es noch vor dem Beginn allen weltlichen Seins Gott gab. Und dass er es war, der nach eigenem Ratschluss die Entstehung der Welt in Gang gesetzt hat: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (1 Mose 1,1) Und woher wissen wir das? „Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.“ (Hebräerbrief 11,3)
Die Bibel liefert uns auch eine Beschreibung Gottes. Allerdings unterscheidet sie sich darin grundlegend von den polytheistischen Religionen, die ihre Götter mit menschlicher Gestalt, aber eben unsterblich, darstellen. Der biblische Schöpfer-Gott dagegen hat kein menschliches Aussehen, darauf verweisen die Beschreibungen der Bibel mehrfach.
Bereits in Vers 2 des 1. Kapitels steht: „Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.“ (Genesis 1,2) Das bekräftigt Jesus in seinem Gespräch mit der Samaritanerin am Brunnen: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Johannes 4,24) Und auch der Apostel Paulus lässt an diesem „göttlichen Bild“ keinen Zweifel: „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken.“ (Römerbrief 1,20)
Und dieser göttlichen Kraft verdanken wir unsere Existenz: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit!“ (Römerbrief 11,36) In diesen Lobgesang stimmt auch der Verfasser des ersten Timotheusbriefes ein und ruft uns auf, in seinen Jubel miteinzustimmen: „Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit.“ (1 Timotheusbrief 1,17)
Der Schöpfungsablauf begann ohne die Menschen. Sie kamen erst als letzte Gattung dazu. Der Lebensraum, der bisher Tieren und Pflanzen allein gehörte, wurde im Laufe von Jahrtausenden von den Menschen übernommen. Ihre Möglichkeit, mit Hilfe ihres Verstandes ihre Umwelt nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten, verschaffte ihnen die Überlegenheit über die tierischen Mitbewohner. Und so konnte es nicht ausbleiben, dass die Menschen sich nicht damit begnügten, durch die Erträge der Erde ihr Überleben zu sichern, sondern die Welt für ihre Vorteile umzugestalten.
So hat sich die Spezies Mensch zwar die Erde untertan gemacht, aber trotzdem ist sie in ihrer Existenz von der Natur abhängig geblieben. Der Mensch kann auf eine intakte Natur nicht verzichten. Sie ist sein Nahrungs- und Rohstofflieferant und garantiert seinen Fortbestand. Gott hat die Welt so perfekt erschaffen, dass genug Ernährung für alle Lebewesen vorhanden ist. Das ändert sich, wenn die Menschen Raubbau an der Natur betreiben und sie aus Profitgier ausplündern. Dann wird nicht mehr genug Nahrung für alle da sein.
Da die Menschen sich auf diesen gefährlichen Weg begeben haben, ist es an der Zeit, sich an Gott, den Schöpfer, zu erinnern, dem wir unsere Erde und ihre Üppigkeit verdanken - und die Welt als die zu sehen, als die Gott sie erschaffen hat: als reichlichen Lebensraum für alle Geschöpfe. Mit „hegen und pflegen“ können wir Menschen sie als die Schöpung erhalten, die Gott „für sehr gut befand“.
„Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!
Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güte.“
(Psalm 104, 24)
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