Christi
Geburt und Frieden auf Erden
Der
Evangelist Lukas berichtet in seiner Geschichte von der Geburt Jesu
davon, dass Hirten als erste von der Ankunft des Messias erfahren
haben. Sie lagerten wie immer des Nachts auf dem Felde und hüteten
ihre Schafe. Plötzlich wurde es hell vor ihnen und ein Engel Gottes
erschien. Das himmlische Wesen verkündete den überraschten Hirten
die Geburt des Erlösers, auf den die Israeliten schon seit
Jahrhunderten warteten.
Und der Engel beendete seine Botschaft mit
dem Lobpreis: „Ehre
sei Gott in der Höhe und Frieden bei den Menschen ein Wohlgefallen“
(Luk 2,14)
Im
Geschichteunterricht lernt man, dass es im Altertum ständig
Eroberungskriege gegeben hat: zuerst unterwarfen die Ägypter den
Vorderen Orient, dann kamen die Assyrer, die den Babyloniern weichen
mussten. Danach errichteten die Perser ihr Riesenreich, die
schließlich vom Griechen Alexander dem Großen besiegt wurden.
Letztendlich beherrschten die Römer alle Länder rund um das
Mittelmeer bis hinauf zu Rhein und Donau.
Zur
Zeit von Augustus, dem ersten Cäsaren an der Spitze des Römischen
Reiches, kam Jesus auf die Welt, und der Engel machte den Menschen
mit seiner Jubelbotschaft scheinbar Hoffnung auf den Weltfrieden: die
Ankunft des Messias schien er mit einer irdischen Existenz ohne
Waffengewalt zu verbinden.
Nun
wissen wir, dass es auch nach Christi Geburt keinen Frieden auf Erden
gegeben hat und bis heute nicht gibt. Denn auch als 381 n.Chr. Kaiser
Theodosius I. das Christentum zur Staatsreligion erhoben hatte,
verschwanden die Kriege nicht aus dem Leben der Menschen. Und gerade
in unserer Gegenwart eskaliert wiederum die kriegerische Gewalt
weltweit. Es scheint, als ob die Menschen das Grauen der Weltkriege
vergessen hätten.
Viele
fragen sich bereits angsterfüllt, ob wir auf einen 3. Weltkrieg
zusteuern.
Den
Weltfrieden kann der Engel demnach nicht gemeint haben. So bleibt nur
die Möglichkeit, dass sich die Ankündigung des Himmelsboten auf den
inneren Frieden eines jeden einzelnen Menschen bezogen hat, auf die
Ruhe, die ein Mensch in der Geborgenheit des Glaubens an Jesus
Christus findet. Ich würde meinen, dass es so ist, denn Jesus hat
sich nie in die Politik eingemischt. Ihm ging es allein um das
Wohlergehen des einzelnen, damit jeder trotz seiner Sünden Schutz in
der Liebe Gottes findet: „Kommt her zu
mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch
erquicken!“ (Matth
11,28) Wer die Einladung Jesu annimmt, wird feststellen, um
wieviel weniger Angst er vor den Bedrohungen, denen wir Tag für Tag
ausgesetzt sind, haben muss. Der Glaube an Jesus, der aus Liebe zu
uns Menschen den Tod am Kreuz auf sich genommen hat, gibt uns Kraft
und Zuversicht für den Alltag. Wo immer sich jemand im Gebet
vertrauensvoll an unseren Erlöser wendet, kann er sicher sein, dass Jesus
zuhört. Und diese Gewissheit, unter dem Schutz des allmächtigen
Gottes zu stehen, gibt jedem Gläubigen den inneren Frieden, den der
Engel verkündet hat.
Jesus
Christus ist der gute Hirte, auf dessen Liebe wir unser Leben
vertrauensvoll aufbauen können: „Meine
Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr
umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“
(Joh 10,27.28)
sehr schön geschrieben und sehr interessant ausgelegt- es ist etwas, was wirklich ist und nicht, was man uns immer glauben machen möchte, nämlich, dass alle frieden haben müssen. Wichtig ist auch, dass man selbst einen Frieden hat, ohne auf die Umgebung zu achten.
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