Mittwoch, 23. Dezember 2015


Die Ankunft des Messias

Der Heiland war geboren. Endlich! Er kam zur Welt, als in Rom Kaiser Augustus regierte und in Palästina König Herodes der Große. Seit vielen Generationen warteten die Israeliten nun schon auf den Gesandten Gottes, der sein Volk von den Sünden erlösen würde. Der Prophet Jesaja hatte ihn angekündigt: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.“ (Jesaja 11,1.2) Als sich dann die Prophezeiung mit der Geburt Jesu von Nazareth erfüllte, blieb die Ankunft des Messias in der Welt unbeachtet.
Zwar berichten zwei Evangelisten von Besuchen beim Neugeborenen (bei Matthäus kommen die Weisen aus dem Morgenland, bei Lukas die Hirten), aber da das Kind ganz schlicht in einfachen Verhältnissen zur Welt gekommen ist, ist es für die Zeitgenossen ein Säugling wie hunderte andere auch. 


Die Familie freute sich über die Geburt eines Sohnes, aber seine wahre Bedeutung blieb den Menschen bis auf weiteres verborgen. Erst nachdem Jesus im Erwachsenenalter als Wanderlehrer auftrat und vom Reich Gottes predigte, begriffen seine Zuhörer, wen sie wirklich vor sich hatten.

Es finden sich nur wenige biographische Einzelheiten über den Menschen Jesus in den Evangelien, in den Briefen des Neuen Testaments fehlen sie gänzlich.
In dem kleinen Ort Nazareth in Galiläa wuchs der Junge wie viele andere jüdische Buben auf. Er besuchte die Dorfschule und lernte lesen und schreiben. Das wissen wir, weil Jesus in der Synagoge von Nazareth eine Textrolle überreicht bekommt hat und daraus vorlesen konnte.
Es wird berichtet, Jesus sei Zimmermann bzw. der Sohn eines Zimmermanns (Markus 6,3) gewesen. Jesus war deshalb in der Gegend als der „Zimmermannssohn aus Nazareth“ bekannt. Es war damals üblich, dass der älteste Sohn das Handwerk des Vaters erlernte, und das wird wohl auch bei Jesus so gewesen sein.
Joseph, der Vater, wird kaum erwähnt, sodass man allgemein die Schlussfolgerung gezogen hat, dass dieser schon früh gestorben ist.
Maria, die Mutter, erlebte den Leidensweg ihres ältesten Sohnes, und wird zuletzt in der Apostelgeschichte erwähnt, als sie und Jesu Geschwister sich der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem anschlossen. Über ihr weiteres Schicksal wird in der Bibel nichts berichtet.
Von den Geschwistern heißt es, Jesus habe vier Brüder gehabt: Jakobus, Josef, Juda und Simon. Einer der Brüder, Jakobus, spielte in der urchristlichen Gemeinde eine führende Rolle und starb später für seinen Glauben den Märtyrertod. Er war auch einer der Zeugen für die Auferstehung Jesu.
Auch von mehreren Schwestern wird erzählt, deren Anzahl und Namen werden aber nicht genannt.
Diese wenigen biographischen Angaben lassen den Rückschluss zu, dass Kindheit und Jugend von Jesus im üblichen Rahmen jener Zeit verlaufen sind: er wuchs in einer kinderreichen Handwerkerfamilie auf dem Land auf, erhielt die in Dörfern mögliche Bildung für Buben und wurde fromm im jüdischen Glauben erzogen.
Erst nach seiner Taufe am Jordan bekannte sich Jesus zu seiner wahren Identität und erfüllte seine Mission durch seinen Opfertod am Kreuz und seine Auferstehung am Ostermorgen.

Wir feiern zu Weihnachten die Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Wann genau diese stattgefunden hat, wissen wir nicht, weder Jahr noch Tag noch Monat. Aber das ist auch nicht wichtig. Entscheidend ist, dass Jesus in die Welt gekommen ist. Er tat dies, um uns Menschen vor der Verdammnis im Jenseits zu retten. 
Dafür danken wir ihm und zeigen unsere Dankbarkeit, indem wir ihm zu Ehren voll Freude sein Geburtstagsfest feiern: „Wie viele ihn aber aufnehmen, denen gibt er Macht, Gottes Kinder zu werden.“ (Joh 1,12a)

1 Kommentar:

  1. sehr schön! Da kommt man richtig auf die wahre Bedeutung von Weihnachten bwz dem heiligen Abend.
    Dass mit seinen Geschwistern fand ich besonders interessant, weil das nicht oft bis gar nicht erwähnt wird. Und das finde ich genauso spannend vorallem, wenn einer der Brüder bei der Auferstehung sogar dabei war :)

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